Classiccars 5/16

  • Guten Abend zusammen,


    In der Classiccars 5/16 gibt es einen 5-seitigen Bericht über MATRA.
    Aber der ist so sturzschlecht recherchiert, dass ich mich einfach nur geärgert habe die 3,80 für die Gazette bezahlt zu haben.


    Alles Gute


    Michael

  • Hallo Horst,


    Also nur ein paar Zitate:
    MM "Ursprünglich war ein Leichtmetall-V6-Motor von Citroën geplant" - Na Holly das ist ja nun eine ganz neue Erkenntnis.
    MM 2.2 "Basis war das bewährte Aggregat des Peugeut 504" - och doch kein aufgebohrt er 2l vom Chrysler...
    Dann wird wieder die Legende vom Alpine als Grund für das Renaultembargo abgeschrieben, wobei der Konkurrent doch Fuego hieß.
    Beim Bagh. scheint mir der Autor noch nie dringesessen zu sein. Träge ist der Motor für ein Stoßstangentriebwerk nun wirklich nicht eher glänzt er mit geringen Drehmoment und das ein S nun wesentlich schwerer sein soll entzieht sich meiner Kenntnis, ich schätze er hat Serie 1 & 2 verglichen.


    Wie gesagt nicht gut recherchiert, eher den üblichen Bla Bla bgeschrieben.


    Usw, usw.


    Alles Gute


    Michael

  • So isset,


    Was ich wirklich empfehlen kann sind folgende Schmöker, allerdings in franz.:


    Andre Dewael, murena - La devoreuse de bitume, ISBN 978-2-7268-9610-5
    Mit Vorwort von Philippe Guedeon (!)
    Hier wird das Thema Murena erschöpfend behandelt nebst Prototypen und Umbauten.


    Dominique Pagneux, Matra de Route, ISBN 2-7268-8603-5
    Guter Querschnitt über die Serienfahrzeuge.


    Oder aber nur noch antiquarisch zu bekommen: Gerad Crombac, MATRA Tourte L`Historique, ISBN 2-85120-169-7
    Kurz knapp aber von einem Isider.




    Alles Gute


    Michael

  • ...
    Dann wird wieder die Legende vom Alpine als Grund für das Renaultembargo abgeschrieben, wobei der Konkurrent doch Fuego hieß.
    ...


    Hallo Michael,


    das mit dem Fuego statt der Alpine habe ich wo anders auch schon mal gehört.
    Ich kann es aber nicht recht glauben bzw. nachvollziehen. Gibt es dafür einen blastbare Quelle?


    Der Fuego ist das Coupe einer Familienlimousine (R18), von dem immerhin über eine Viertel Million Stück gebaut wurden. Sollen da die Murena Stückzahlen und die, die da evtl. noch gekommen wären, weh tun? Wer mit dem Fuego einen vier (oder gar 5?) sitzigen Wagen mit großem Kofferraum und großer Heckklappe gekauft hat, wird doch wohl kaum zum 3-sitzigen Murena tendiert haben.


    Da ist der Murena doch deutlich näher an der Alpine A310 dran und zwar sowohl bezüglich Konzept (Sportwagen bzw. Sportcoupe, Mittelmotor, GFK-Aufbau, ...) als auch den Stückzahlen, die bei beiden bei gut 10.000 lagen. Da der Murena im Preis deutlich günstiger war als eine Alpine (und heute leider immer noch ist), ist diese Geschichte doch durchaus plausibel.


    Gruß Horst

  • Also diese Geschichte mit dem Fuego habe ich auch nie nachvollziehen kønnen. Ganz andere Fahrzeugklasse, andere Kæuferklientel, andere Stueckzahlen. Aber auch die These mit der Alpine halte ich nicht fuer wirklichkeitsnah. Plausibler finde ich eher eine Erklærung in Zusammenhang mit Fertigungskapazitæten und Produktionsablæufen. Wie viele Bænder hatte Matra denn zur Fahrzeugherstellung ? Richtig, da waren nicht so viele Fertigungsstrassen ;) Da passen "ein paar" Murenen nicht so gut in die Ablæufe wenn man tausende Espace produzieren soll und/oder will.


    Zumindest habe ich es so auch in Erinnerung als ich mich 1989 mit Jean-Louis Caussin unterhalten habe. Wobei das natuerlich auch nur die "offizielle" Version gewesen sein kønnte.

  • Hallo Horst,


    Neben den beiden o.g. Quellen, die ich i.m.h.o. für belastbar halte biete ich noch
    Gerard Crombac, MATRA-Toute L`Historie, ISBN 2-85120-169-7
    an. Crombac war in Frankreich einer der renommiertesten Motorsportjournalisten mit entsprechenden Kontakten und somit für mich näher dran, als alle teutonischen Schreiberlinge (Wolfgang Blaube mal ausgenommen).
    Alle drei nennen den Fuego.
    So abwegig ist das auch nicht, wenn man den Begriff: Sportcoupé verwendet.


    Alles Gute


    Michael

  • Hmmm, sehe ich nicht so. In der zeitgenössischen internen Literatur zum Murena wird als Konkurrent zum Murena nur der Fuego GTX erwähnt. Die Alpine war fast 50% teurer als ein Murena 2,2 und auch leistungsmässig doch ziemlich überlegen (bei ca. identischem Gewicht 150PS zu 118PS). Man bedenke, es war um 1980, Fuego und Murena waren beide neu und man wusste noch nichts zum Thema Verkaufszahlen. Dass sich wie üblich der Mainstream und die Langeweile (sprich Fuego) durchsetzen sollte - wer konnte das ahnen. Und hätte sich der Murena wie der Fuego verkauft - wer weiss was aus dem Espace geworden wäre...


    Aber ich muss ja auch zugeben: kein Murena Fahrer würde wohl seine Perle gegen einen Fuego tauschen, oder?

  • Und dann lege ich noch einen drauf,


    Unsere Nachbarn hatten ein schräges Fiskalsystem. Mit den Douvrain-Motor hätten beide Modelle in der gleichen Steuerklasse gespielt und wären dort direkte Konkurrenten gewesen. Der V-6 der Alpine lag da ganz woanders.
    Ja, auch ich sehe persönlich den Fuego nicht als Alternative - um Himmels willen. Aber Marketingmäßig war er es 1980 für die Macher. Und da hat Matrajet absolut recht, was wäre wenn es den Fuego nicht gegeben hätte, der Murena den Motor bekommen hätte der angedacht war und das Ende nicht 1983 aufgrund des unbestrittenen Vetos von Renault gegeben hätte? Sehr viel hätte in der Tat, aber auch Lotus gibt es noch. MATRA baut nun Fahrräder...
    Möge mir die Espacefraktion verzeihen...
    Die Alpine ist objektiv viel weiter weg als der Fuego (Kofferraum, Sitzplätze).
    Mal ehrlich so ganz unvernünftig und ein reines Fahrgerät ist der Murena nicht - darum mag ich ihn und er hat für mich - neben den Bagh. - ein Alleinstellungsmerkmal.




    Alles Gute


    Michael

  • Vom Murena wusste man sehr wohl die Verkaufszahlen: 10.000 Stück in drei Jahren. Das war für Renault mit Sicherheit nicht besonders beeindruckend. Das Marktumfeld hatte sich Anfang der 80er Jahre einfach zu Ungunsten des Murenas geändert. Mit den GTIs, Sciroccos, Fuegos und sonstigen sportlich aufgebrezelten Massenautos konnte der Murena preislich nicht konkurrieren, und auf Grund der fehlenden Motorleistung eben auch nicht mit den teureren aber schnelleren Sportwagen der Zeit. Um den Murena konkurrenzfähig zu machen, hätte Matra ordentlich investieren müssen. Pläne dazu gab es ja, die wurden nur sehr schnell wieder fallen gelassen. Der sowieso schon recht teure Murena wäre dann nämlich noch teurer geworden. Da kam der Espace wie gerufen: der hatte Marktpotenzial. Da es nur eine Produktionslinie bei Matra gab, war die Produktion des Espace die ökonomisch sinnvollere Option. Der Aufbau einer zweiten Produktionslinie/Fabrik neben der Murenaproduktion hätte doch erhebliche Investitionsmittel verschlungen. Für einen kleinen Hersteller wie Matra wäre das sehr risikobehaftet gewesen. Man hat also einfach die unternehmerische Entscheidung getroffen, an Stelle des Murenas (von dem man recht genau wusste, dass die Nachfrage ziemlich abgegrenzt ist; s. Prospekt zur Verkaufsschulung) den Espace zu produzieren, der sich an eine weitaus breitere Käuferschicht wendete. Fuego und Alpine im Renaultkonzern dürften zwar ebenfalls ihren Teil zum Produktionsende des Murenas beigetragen haben, aber ausschlaggebend war das wohl nicht.


    Ciao
    Lars

  • Womit das Thema der Einstellung des Murenas geklärt wäre, bliebe jedoch immer noch die Ursprungsfrage, warum der ursprünglich angedachte Motor nicht verwendet werden durfte - und hierauf beziehen sich meine Quellen.
    Von der Einstellung der Produktion hatte ich nicht geschrieben, dieses Thema hat Lars aufgeworfen und hier hat er mit seinen Ausführungen mit Sicherheit recht.
    Es ging mir hauptsächlich um die Motorisierung also um einem Zeitraum bei der eigentlichen Produktplanung.
    Ich denke hier sollte man sorgfältig trennen, denn der Murena wurde ja unleugbar produziert ;) .


    Alles Gute


    Michael

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