Na ja, so ganz "frisch" ist es vielleicht nicht mehr, aber es ist unverbranntes Kraftstoff-Luftgemisch welches während dem Kompressionsvorgang an Kolbenringen und Kolben vorbei in das Kurbelgehäuse gelangt. (blowby gas).
Das Gas, das beim Verdichten an den Kolbenringen vorbei geht, ist in der Tat Frischgas. Das ist aber nur die halbe Wahrheit oder gar weniger. Im Verbrennungstakt gehen verbrannte oder nur teilverbrannte Gase an den Kolbenringen vorbei. Und im Verbrennungstakt liegt der Verbrennungsdruck an, während es beim Verdichten nur der Kompressionsdruck ist.
Darum versucht man im Kurbelgehäuse den "Luftdruck" (Gasdruck) relativ niedrig zu halten, das verringert die Verluste durch die bewegten Luftmassen die im Motor hin und her geschoben werden, weil weniger Luftmasse da ist. Der Unterdruck entsteht dabei im Ansaugbereich, angestrebt sind ca. 2 bis 5 Millibar.
Das ist prinzipiell richtig aber eher akademisch. Die genannten 2 bis 5 mBar sind ja gerade mal 2 bis 5 Promille des atmosphärischen Luftdrucks. Demzufolge reduziert sich die Masse der Luft im Kurbelgehäuse bei diesem Unterdruck auch nur um diese 2 bis 5 Promille, also gerade mal ein halbes Prozent.
Ansonsten ist der Zusammenhang zwischen Unterdruck und Dichtungen durchaus zutreffend.