Murena 2.2 Kopfschrauben Problematik

  • Ein herzliches moin an alle , von der Ostsee.

    Ich bin Christian 26 Jahre alt und vor kurzem spontan Besitzer eines 2.2l Murena geworden. Quasi ein Scheunenfund entfernter Verwandschaft.

    Nun hab ich es mir zur Langzeitaufgabe gemacht dieses auto , welches niemand haben wollte , zum laufen zu bringen.

    Ich bin neu bei euch im Forum verfolge allerdings schon eine weile die Beiträge um mich zu Informieren. Den Motor habe ich recht flott demontiert , der steht nun auf einer Europalette neben dem Fahrzeug und aufgrund der Lagerung auf unbekannter dauer, mindestens jedoch 10 Jahre, wird das Fahrzeug Generalüberholt. alle Schläuche (die teilweise schon gerissen oder vermodert sind ) werden auf lange Sicht getauscht und alles was eben dazu gehört. Bekannt ist Außerdem ein Kupplungsdefekt bisher unbekannter Ursache. Aber zu erst wollte ich mich vergewissern das der Motor läuft bevor ich mich um andere Dinge kümmere. Nachdem ich mich vergewissert habe das der Motor frei dreht habe ich ihn gereinigt , jetzt wollte ich die Zylinderkopfdichtung wechseln. Zylinderkopf ist demontiert. Da ich selbst das zum ersten mal mache und somit 0 Plan habe , war ich heute sehr überrascht als ich zum ersten mal das Grundgesetz jeder Werkstatt hörte:" Kopfschrauben werden IMMER erneuert" .. das sind Dehnschrauben , eine kurze google suche nach der Funktionsweise von Dehnschrauben und ich begriff auch den Grund des Gesetzes. Nun , sind diese Kopfschrauben mehr oder weniger leicht zu bekommen? und sind sie für jeden Zylinderkopf speziell und desshalb müssen es welche für den murena 2.2 sein? wenn ja wo bekomme ich Kopfschrauben für meine Hilde?...


    vielen dank für eure Hilfe ! und eine schöne Woche wünsche ich. ;)

  • Herzlich willkommen im Forum, Christian.


    Die Ausführungen zu den Zylinderkopfschrauben, die nur einmal verwendet werden, beziehen sich auf Dehnschrauben, die beim Anziehen tatsächlich dauerhaft gedehnt werden. Nach der Demontage sind sie etwas länger als zuvor. Solche Schrauben werden üblicherweise zunächst auf Drehmoment und dann noch um einen festen Winkel angezogen. Gegen Ende dieses festen Winkels steigt das Drehmoment nicht mehr und die Schraube wird gedehnt.


    All dies gilt für die meisten modernen Motoren, nicht jedoch für unseren Murena, sowohl für den 1.6er als auch den 2.2er. Da wird einfach nur auf Drehmoment angezogen ohne dauerhafte plastische Verformung. Daher kannst du die Zylinderkopfschrauben wieder verwenden.


    Gruß Horst

  • Hi Christian,


    gut beschrieben im Beitrag vorher, in den

    Wartungsunterlagen wird auch kein Hinweis dazu gegeben.


    Habe selbst den Kopf schon 3 mal runter gehabt und nach Wartungsunterlagen

    geschraubt, immer die gleichen Kopfschrauben verwendet.


    Matra KM 530335 aktuell und seit 2016 keine Probleme mit dem Motor...


    VG

    Peter


    Daten im Anhang

  • vielen dank für diese ausführliche und schnelle antwort euch beiden :thumbup: habe nichts anderes erwartet ;)


    Super dann kann ich ja demnächst einfach weiter machen. Eine bessere Antwort hätte es nicht gegeben. Tatsächlich hab ich auch 2 Ordner voll Handbuch durchforstet , aber alles was ich fand waren die Anzugswerte und eine Montageanleitung die das auswechseln der Kopfschrauben nicht erwähnt.

    Danke euch.


    Christian

  • Hallo,

    zu dem Thema habe ich noch eine Zusatzfrage: Früher mußte man nach 1.000 km die ZK-Schrauben einzeln leicht anlösen und dann mit dem vorgeschriebenen Drehmoment wieder anziehen. Vermutlich weil sich die ZKD etwas zusammendrückte. Macht man das heute noch so, oder reicht heute das Anziehen in zwei Stufen - und das war's?

    Gruß Chris

  • Bleibt noch die Frage, wo ich die kostenlose Inspektion zwischen 1000 und 1500 km bekomme.


    Im Ernst: Diese Aussage bezieht sich auf die damals im Werk beim Neuwagen verbauten Dichtungen Anfang der 80er Jahre.


    Die Aussage hat aber (zumindest formal) noch heute Bestand. Bei einer vor wenigen Jahren gekauften Dichtung stand das mit dem Nachziehen noch genauso auf dem Begleitzettel.


    Tatsächlich hat ein Lösen und erneutes Anziehen auf das Nenndrehmoment allerdings zur gleichen Schraubenkopfposition geführt, also keine Änderung herbeigeführt. Oder mit anderen Worten: Die Dichtung hat sich anscheinend nicht oder nur ganz unwesentlich gesetzt, so dass dieses Nachziehen wohl entbehrlich war.

  • Ich habe nach der Motorrevision und Einbau einer neuen Kopfdichtung auf das Nachziehen verzichtet. Seitdem sind 4 Jahre und 15000Km problemlos vergangen. Die diesbezüglichen Angaben im Beipackzettel habe ich nicht beachtet. Diese Angabe lag auch der Zylinderkopfdichtung für einen VW 1.4 TSI Motor bei. Bei diesem Motor müsste man das Nockenwellengehäuse demontieren, um an die entsprechenden Schrauben zu kommen. Das macht keinen Sinn.

  • 1000km/miles

    Dann wäre noch zu klären, ob 1000 km oder 1000 miles, also Meilen.

    1000 Meilen - ich nehme mal an, dass Landmeilen gemeint sind - wären immerhin 1609 km, doch ein signifikanter Unterschied.

    Sollten es gar Seemeilen sein, wären es sogar 1852 km, also schon fast das Doppelte. (Seemeilen sollten aber wohl nur bei Amphibienfahrzeugen in Betracht gezogen werden.)

    Also noch ein weiterer Unsinn auf dem Beipackzettel.

  • Bleibt noch die Frage, wo ich die kostenlose Inspektion zwischen 1000 und 1500 km bekomme.

    Hallo Horst,


    das ist das Werkstatthandbuch. Wenn Du für Dich schraubst ist das eh kostenlos. Aber die haben ja für den Kunden geschraubt. Ich könnte ja mal meinen Tacho zurückdrehen und Du ziehst mir die Schrauben an :D. Oder umgekehrt 8o

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