Bagheera Tankgeber und Rückfahrlichtschalter

  • Ich hab das Problem noch nicht ganz begriffen. Mir ist überhaupt nicht klar, was da kaputt sein soll. Der gewickelte Widerstand ... kann ich mir nicht vorstellen. Ich hab beruflich und privat sehr viel mit Elektrik und Elektronik zu tun und sehe da aus Erfahrung keinen Anlass, der Wicklung zu misstrauen. Was natürlich nicht bedeuten muss, es wäre unmöglich.

    Mein Tankgeber machte heute wieder Mucken ...

    Ich hab das Ding ja noch nicht zerlegt (warum auch), wenn ich aber die Fotos hier und den Plan richtig interpretiere, liegen am Zeigerinstrument und an der Reserveleuchte ein Dauer-Plus an, über die Wicklung wird ein veränderlicher Widerstand erzeugt, der im weiteren Verlauf über das Saugröhrchen gegen Minus schaltet. Oder aber ganz ohne Widerstand die Reservelampe mit Minus versorgt.

    Wie genau sehen denn die "Mucken" aus? Oder hab ich da was überlesen ??

  • Mir ist überhaupt nicht klar, was da kaputt sein soll. Der gewickelte Widerstand ... kann ich mir nicht vorstellen.

    Ja, der aus Widerstandsdraht gewickelte Widerstand geht kaum kaputt, wenn er nicht mutwillig beschädigt wird. Anfällig ist die weitere Mechanik, insbesondere die Schleifkontakte. Und je nach Klimabedingungen im Tank kommen Korrosionsprobleme als Standschäden auch noch dazu.


    Und die Diskussion hier dient dazu, anhand der Erkenntnisse evtl. passende Geber von Fremdfabrikaten zu finden oder zu adaptieren.


    liegen am Zeigerinstrument und an der Reserveleuchte ein Dauer-Plus an

    fast richtig: Dauer-Plus -> Zündungs-Plus


    Bei der Reservelampe ist es genau so:

    Zündungsplus - Reservelampe - Kontakt nach Masse (wenn auf Reserve, sonst offen)


    Beim Anzeigeinstrument ist es etwas komplizierter:

    Das wird auch mit Zündungsplus gespeist und teilt aber die Spannung zur Leitung zwischen Geber und Instrument auf ca. die Hälfte runter, so dass hier bei abgeklemmten Geber nur gut 6 V anliegen. Ansonsten - wie oben vermutet - erzeugt der veränderliche Widerstand nach Masse einen mehr oder weniger großen Zeigerausschlag (0 Ohm Vollausschlag, 300 Ohm fast nichts).

  • Ja, der aus Widerstandsdraht gewickelte Widerstand geht kaum kaputt, wenn er nicht mutwillig beschädigt wird. Anfällig ist die weitere Mechanik, insbesondere die Schleifkontakte. Und je nach Klimabedingungen im Tank kommen Korrosionsprobleme als Standschäden auch noch dazu.

    Ja, wobei ja nicht nur der Schleifer eine Oxidhaut entwickeln kann, sondern der Widerstandsdraht ebenfalls. Und da geht man besser nicht mit 80er Schleifpapier dran. Außerdem ermüden Schleifer auch mit der Zeit, also die Federspannung läßt nach. Das kann man vorsichtig wieder "nachbiegen", aber auch da ist logischerweise größere Vorsicht geboten.


    Eine neue Gebereinheit (Elektrik) würde halt wieder ein paar Jahrzehnte halten, bis auch sie dann wieder anfängt "Mucken" zu machen. Dazu muss aber der Widerstandbereich passen, bisher konnte ich nur Gebereinheiten mit 180 Ohm finden (wenn überhaupt Angaben gemacht sind).


    Bei mir sieht der Flansch von außen ziemlich gammelig aus (innen OK). Deshalb würde ich auch den Geber insgesamt neu bauen, wenn es eine passende elektrische Gebereinheit gibt. Das Bauen ist ja nicht das große Problem, Einen Flansch mit passendem Lochkreis drehen, die beiden Rohre in den Flansch einlöten und biegen, Geber-"Poti" befestigen, zwei isolierte elektrische Durchführungen im Flansch einbringen, Schwimmerarm nach Originalmuster biegen, tankintern elektrisch anschließen, fertig.

  • Tankgeber werden heutzutage - ok, schon lange - mit Wechselstrom betrieben, um der Elektrolyse durch den Alkoholgehalt des heutigen Sprits Herr zu werden, die für den Gammel sorgt.


    Im Bagheera/Murena und anderen Autos aus der Zeit nicht.


    "Normales" Super enthält 5% Alk, E10 10%. "Früher" enthielt Super Plus 98 0% Alk, das ist aber leider nicht mehr durchgängig der Fall.


    Man muss ja nicht mit 80'er an die Wicklung???

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • Man muss ja nicht mit 80'er an die Wicklung???

    Nein, nicht wirklich, das war Ironie. Ohne Ironie: ich bin da mit ganz zarter Hand und geöltem 1000er ran, und immer nur in Längsrichtung der Drähte, damit die Wicklungen sich nicht auf dem Träger verschieben. Das kann nämlich auch leicht passieren.

  • Tankgeber werden heutzutage - ok, schon lange - mit Wechselstrom betrieben, um der Elektrolyse durch den Alkoholgehalt des heutigen Sprits Herr zu werden, die für den Gammel sorgt.


    Im Bagheera/Murena und anderen Autos aus der Zeit nicht.

    Das kriegen wir hin, einfach den MATRA auf ein Wechselstrombordnetz umbauen, dazu die konventionelle Starterbatterie durch eine Wechselstrombatterie ersetzen, die Wechselstrom- (Drehstrom-)Lichmaschine haben wir ja schon und den meisten Verbrauchern (Glühbirnen) ist das ganz egal, ob sie mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden.


    Im Ernst: Dieser Aspekt Korrosion durch Elektrolyse scheint mir etwas überbewertet zu sein. Der Wagen ist doch über das Jahr nur zu einem kleinen Bruchteil der Zeit in Betrieb und nur da liegt die Gleichspannung an, so dass ein Gleichstrom zur Elektrolyse führen könnte. Der Gammel findet aber rund um die Uhr das ganze Jahr hindurch statt.


    Die Polarität des Bordnetzes bei den Engländern ist ja ein ähnlicher Voodoo Zauber. Die sollen mit + am Chassis deshalb angeblich weniger rosten. Das kann ich aus eigener Anschauung nicht bestätigen. Und falls es tatsächlich noch mehr englische Oldtimer gibt, liegt es eher daran, dass keine neuen englischen Autos mehr nachkommen und daher die alten, vorhandenen erhalten werden müssen.


    Das Saugrohr und das Geber Gehäuse sowie der Schleifer liegen ohnehin auf Masse Potenzial. Lediglich das obere Ende des Widerstands und dessen elektrische Adaption liegen auf einem Potenzial ungleich 0, und das auch nur im Betrieb und mehr oder weniger leerem Tank. Bei vollem Tank ist der Widerstand bei 0 und in Folge liegt alles auf Massepotenzial.


    Und gerade der Widerstandsdraht ist nach meinen Erfahrungen ausgesprochen korrosionsbeständig und bleibt daher blank.

  • Es steht Dir selbstverständlich frei, das Problem klein zu reden. Tatsächlich ist es am virulentesten bei Autos, die eine E85-Freigabe haben.


    Die Industrie muss halt inzwischen die Tankgeber gepulst (reine SW) über Brückenschaltungen (reine HW) für die Polaritätswechsel (vulgo: Wechselstrom) betreiben, was sie sehr gerne gemacht hat, denn es ist ja nur drastisch teurer. Immerhin ließ es sich - wie üblich - an den Kunden weitergeben, denn es war ja "so gewollt".

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

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    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • Hi Michael,


    bei modernen Fahrzeugen hat mich schon immer gewundert, dass deren Tankanzeigen trotz der Möglichkeit in der SW Kennlinien zu hinterlegen immer so ungenau sind. Hast Du eine Ahnung, woran das liegt? Streuung kann es nicht sein, denn bei Anzeige 1/2 ist eigentlich immer nur noch 1/3 drin, nie aber 2/3.


    Ansonsten, Thema war ja auch der Schalter für die Rückfahrleuchte. Das müßte der hier sein (Teilenummer 54380 oder 5438). Gibts von verschiedenen Anbietern, hier nur als Beispiel.


    https://www.ebay.de/itm/203716482080


    Beste Grüße, Bernhard


    P.S.: Horst: Du bist sooo dooof (erster Absatz in Deinem Post). Außerdem technisch nicht richtig, bei 12V peak to peak Wechselspannung leuchtet eine Leuchte schwächer als bei 12V Gleichspannung, der ist es also nicht egal. Und vom induktiven Blindwiderstand des Leuchtwendels will ich gar nicht anfangen 8o *duckundwegrenn*

  • Hi Michael,


    bei modernen Fahrzeugen hat mich schon immer gewundert, dass deren Tankanzeigen trotz der Möglichkeit in der SW Kennlinien zu hinterlegen immer so ungenau sind. Hast Du eine Ahnung, woran das liegt? Streuung kann es nicht sein, denn bei Anzeige 1/2 ist eigentlich immer nur noch 1/3 drin, nie aber 2/3.

    Ja. Der Grund ist vergleichbar/ähnlich dem Grund für die Tachovoreilung, wobei diese sogar eine gesetzliche Vorgabe ist.


    Eine Geschwindigkeitsanzeige darf unter keinen Umständen zu wenig anzeigen. Da die Ermittlung der Geschwindigkeit über die Raddrehzahl Toleranzen (zulässige Reifengrößen, Luftdruckschwankungen, Reifenverschleiß) unterliegt, muss der worst-case in Betracht gezogen werden für die Festlegung des Umrechnungsfaktors "K-Zahl". Die Blüten, die das bei manchen Herstellern dann treibt, stehen auf einem anderen Blatt. Heutzutage hätte man an sich die Möglichkeit, die "K-Zahl" im Betrieb mittels GPS-Kontrolle an die aktuelle Toleranzlage zu adaptieren (GPS-Geschwindigkeitsmessung selbst startet zu langsam auf und muss recht stark gefiltert werden). M.W. wird das aber noch nicht gemacht, bin aber nicht sicher - eine naheliegende Idee ist es allemal.


    Die Tankanzeige hat keine gesetzliche Vorgabe, aber die OEMs haben einigen Respekt davor, dass die Leute liegen bleiben, obwohl die Anzeige behauptet, es sei noch Sprit im Tank. Deine Beobachtung, dass zu wenig angezeigt wird, ist demgemäß extrem ungewöhnlich. Üblich ist das Gegenteil, bei Anzeige 1/2 ist deutlich mehr als 1/2 drin, bzw. bei "leer" kann man nicht das nachtanken, was in den Daten steht. Das gilt analog für die hochgerechnete (kaffeesatzgelesene) Reichweite des Bordcomputers.


    Die zugrunde liegende Problematik beim Tank ist, dass je nach Inklination des Fahrzeugs wahlweise der Geber völlig "in der Luft hängt" (ggf. buchstäblich), oder aber die Ansaugung zur Spritpumpe. Letzteres ist sehr unlustig, speziell bei Dieseln und heutigen Benzinern mit HDP, und soll daher möglichst, besser unter allen Umständen, vermieden werden. Wir konnten mal einen schräg geparkten Zafira A nur durch Wegschieben aus der Schräge wieder starten, obwohl noch ~1/4 im Tank war (also eigentlich sogar noch mehr) ... es gibt einige Autos, die deshalb zwei Geber haben (teuer).


    Außerdem werden Tanks häufig in total komplexen Formen hergestellt, was es selbst mit Kennlinien "anstrengend" macht.


    Und last not least wird da auch nicht das allerletzte Quäntchen an Engineering in die Linearität gesteckt, weil man die Leute ja eh "belügen" will.


    Noch krasser sind übrigens die Kühlwasseranzeigen, die die Anzeige in die Mitte "nageln", es sei denn, Überhitzung setzt ein - ansatzlos.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • P.S.: Horst: Du bist sooo dooof (erster Absatz in Deinem Post). Außerdem technisch nicht richtig, bei 12V peak to peak Wechselspannung leuchtet eine Leuchte schwächer als bei 12V Gleichspannung, der ist es also nicht egal. Und vom induktiven Blindwiderstand des Leuchtwendels will ich gar nicht anfangen 8o *duckundwegrenn*

    Selbstverständlich muss die von mir vorgeschlagene Wechselstrombatterie 12 V als Effektivwert und nicht etwa als peak to peak Wert haben. Bei 12 V effektiv leuchten die Leuchten dann genauso wie bei Gleichspannung.

    Der Einwurf zum Blindwiderstand durch die Induktivität der Leuchtwendel ist prinzipiell berechtigt aber von der Frequenz abhängig und kommt erst bei recht hohen Frequenzen zum tragen. Handelsübliche Wechselstrombatterien arbeiten bei deutlich niedrigeren Frequenzen, so dass wir diesen Einfluss getrost vernachlässigen können.

  • Nun ja, vielleicht könnte man so den Brexit rückgängig machen.

    Wechselstrom wäre doch nun wirklich eine salomonische Lösung für die + an Chassisanhänger von der Insel...


    Wenn Nikola Tesla das noch erleben dürfte...

  • So, heute habe nicht nur einen längeren Ausflug mit dem Bagheera gemacht, sondern auch die Kennlinie des Tankinstrumentes gemessen. Dazu habe ich ein 1 kOhm 10-Gang Wendelpoti verwendet und an Stelle des Tankgebers mit den Anschlüssen beim Tankgeber verbunden. Die Ergebnisse in Ohm sind:


    8/8 (voll) : 0

    7/8: 30

    6/8: 50

    5/8: 75

    4/8: 98

    3/8: 125

    2/8: 152

    1/8: 210

    0/8: 280

    Anschlag links: 600


    Bis 1/4 also mehr oder weniger linear, dann eine steilere Kennlinie. Um den ganzen Bereich von 0/8 bis 8/8 zu überstreichen braucht mal also einen Geber mit 280 Ohm.


    Beste Grüße, Bernhard

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