Bagheera Feuerverzinken?

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein paar interessante Fotos bei unseren niederländischen Matra-Kollegen gefunden:

    Jemand hat wohl bei der Restauration seines Bagheera das komplette Chassis nachträglich feuerverzinken lassen, so wie es beim Murena schon ab Werk gemacht wurde. Offenbar hat es funktioniert. Genauere Infos standen leider nicht dabei (thermische Verzüge, usw.)


    Eine interessante Idee finde ich das, hat das hier auch schon mal jemand gemacht? Was meint ihr dazu?









    Quelle: Instagram: @matra_murena_fleischmann_f3 (Autor: Randha)


    Gruß

    Leon

  • Ich glaube die gab es mal ab Werk im "Austausch"

    Wenn ich mich irre bitte bescheid sagen.

    Wenn sie nachträglich Feuerverzinkt wurde schätze ich das Sie nicht

    mehr gerade ist.

    Da wurden ab Werk schon einige Karosserien in den Müll geworfen.

  • Super Idee !! Respekt !!




    Hatten andere aber auch schon, und keiner davon hats auf die Straße zurück geschafft.


    Erklärung ist einfach : was macht ein Tiefgezogenes Blech in einem 470crad heisem Wellnessbad ?

    Es entspannt sich !

    Was das bedeutet wird das Arme Schwein das die Karosse Richten muss bald erkennen !!


    Ich wünsch dem auf jeden Fall viel Glück.

  • ich frage mich gerade wie man vor dem Verzinken allen Rost und Lack entfernt bekommen hat. Interessamt ist das Thema schon.

    Als ich noch werktätig war, wurde ich mal zu Montagearbeiten in einer Verzinkerei in Polen eingesetzt. Dort wurden die Gülle-Anhänger von Traktoren komplett verzinkt. Die kamen vollständig vormontiert (mit Fahrwerksteilen und Deichsel) dort an, durchliefen mehrere Tauchbäder zur Vorbereitung (Entrosten, Entfetten) und zum Aufwärmen, wurden abschließend im Ganzen durch das Zinkbad gefahren und über einen extrem langen Zeitraum abgekühlt. Ob das heute noch so machbar ist (ökologisch gesehen) oder überhaupt noch technologisch so gemacht wird, kann ich nicht sagen. Aber es schien im großen Maßstab so machbar.

    Und ja, interessant ist das Thema wirklich.

    Gibt es denn Neuigkeiten zu diesem Bagheera-Projekt?

  • Dort wurden die Gülle-Anhänger von Traktoren komplett verzinkt.

    Wir wollen doch jetzt bitte nicht Bagheeras mit Gülle-Anhängern vergleichen?

    (Bitte auch nicht mit Gülen-Anhängern!)


    Die kamen vollständig vormontiert (mit Fahrwerksteilen und Deichsel) dort an,

    Das kommt mir aber schon spanisch (hier polnisch) vor. Ein Lager kann da wohl in dem "Deichsel-Gelenk" nicht drin sein. Und dieses Gelenk wird dann mittel Zink irgendwie zusammen gebacken und mit der ersten Bewegung wieder auseinander gerissen und die Verzinkung an dieser Stelle gleich wieder beschädigt.


    Aber in Polen ist halt manches anders. So besteht ein "polnischer Dotzer" aus zwei Traktoren und ein paar Seilen und/oder Ketten. An einem Traktor wird das verunfallte Auto fest gemacht und mit dem anderen Traktor wird der verformte Rahmen wieder gestreckt.

  • Schau mal im Net unter 'Gülleanhänger', ich hab auch gleich erst einmal gesucht. Diese zwei- oder dreiachsigen Anhänger hinter dem Traktor (fahren so eigentlich überall rum) haben ziemlich alle eine starre Deichsel.

    Würde mich aber auch interessieren, was aus dem Bagheera geworden ist.

  • MM16_Franken

    Natürlich wollte ich nicht einen Gülleanhänger mit dem Auto vergleichen, was selbst von der Größe her nicht funktionieren würde. Die Anhänger -und damit die Zinkbecken- sind wirklich beachtlich groß!

    Es ist aber so, wie Sachse schreibt. Diese Fahrzeuge haben einen ordentliches Rahmengestell mit starrer Deichsel.

  • Hallo!


    Italytuning hat Recht, es wurden einige verzinkte bagheera Karosserien (am Ende der Produktion) vom Werk hergestellt und im Austausch den rostgeplagten Kunden angeboten... Dies diente auch als Erprobung des Zinkbads für die Produktion des murena Chassis. Nachdem man das mit dem Zinkbad rausgefunden hatte wie es funktioniert (ohne großen Verzug) hat man das dann für die murena Fertigung angewendet. Man sagt, dass der murena Rahmen auch speziell so konzipiert wurde, dass man das "Zinkbad mit einberechnet hat". Damals war das Verzinken eines Fahrzeugchassis eine Neuheit und man munkelt, dass viele große und auch namhafte Fahrzeughersteller aus Europa sich in Romorantin die Klinke in die Hand gegeben haben und diese Anlage und das Verfahren zu besichtigen. Letztendlich war dann Audi der erste Hersteller NACH Matra der verzinkte Chassis/Karosserien gebaut hat, allerding in einem anderen Verfahren (Chassis und Karosserien werden aus bereits verzinkten Blechen gefertigt).


    Wenn Teile verzinkt werden sollen ist es übrigens besser wenn diese NICHT blank sind, sondern bereits einen Rostansatz besitzen, dann haftet der Zink scheinbar besser an den Teilen... Also muss ein Chassis nicht blank sein zum Verzinken. Bei einer früheren Tätigkeit von mit bei einem Hochregalhersteller lagen die Teile vor dem verzinken immer eine gewisse Zeit im Freien um einen Rostansatz zu bekommen, falls eine Verzinkung für das Regal vorgesehen war.


    Zu dem verzinkten bagheera Chassis kann ich sagen, dass bei uns hier in Oberfranken ein nachträglich verzinkter bagheera existiert der aus Norddeutschland stammt. Vielleicht ist das ja dieses Chassis auf den Bildern oben, welches auch wieder aufgebaut wurde. Das Fahrzeug ist komplett, aber derzeit leider nicht fahrbar. Der Aufwand war damals sehr hoch, da der Meister der Verzinkerei mit dem damaligen Besitzer mindestens einen halben Tag um das Chassis rumgelaufen ist und Kreidekreuze gemacht hat wo der damalige Besitzer "Zinkaublauflöcher" reinbohren musste... Er musste dem Meister damals auch versprechen dass diese Aktion einmalig ist und dass er den Namen der Verzinkerei nicht weiter geben darf... (der Meister wollte diese "Aktion" nicht nochmal machen... )


    Ach noch was zu den Güllefässern für die Landwirtschft (gehört eigentlich wirklich nicht hierher ;) ) aber da gibt es auch bei uns in Oberfranken in der Nähe von Kulmbach die Firma BSA welche diese riesigen Teile auch verzinkt verkauft, also muss das auch irgendwie ohne Beulen/Dellen/Verzug funktionieren... Wahrscheinlich hat sich da auch die Technik weiter entwickelt... Es liegen da ja immerhin fas 40 Jahre dazwischen.


    VG

    Wieland

    murena 2.2, Bj.83

    Djet V, Bj.66

    Gebietsvertretung Bayern

    Matra Club Deutschland e.V.

  • Ach noch was zu den Güllefässern für die Landwirtschft (gehört eigentlich wirklich nicht hierher ;) ) aber da gibt es auch bei uns in Oberfranken in der Nähe von Kulmbach die Firma BSA welche diese riesigen Teile auch verzinkt verkauft, also muss das auch irgendwie ohne Beulen/Dellen/Verzug funktionieren...

    Jaja, solche Firmen gibt es. Ich denke allerdings, aus gutem Grund nicht mehr in Deutschland.

    Bei meinem letzten Job kam ich dienstlich ziemlich weit rum und musste somit auch nach Polen rein, einmal nach Kluczbork. Ich war da in einer Verzinkerei, dort wurden genau diese Gülleanhänger tauchverzinkt. Riesige Becken voll flüssigem Zink, in denen die bis zu 3-Achser komplett versenkt wurden. An den Fässern ist da schon der Großteil des Fahrwerkes und die Deichsel dran und die hatten reichlich Platz in den Zinkbecken ... da hätte man locker ein Dutzend Chassis drin versenken können. Sehr interessant, sehr imposant aber ich denke auch sehr gesundheitsschädlich ...

    Wen es interessiert: HIER

  • Hallo Sachse,


    ja das stimmt, die Verzinkereien (es gibt tatsächlich noch ein paar in unserer Gegend) werden weniger... die Umweltauflagen lassen da Grüßen. Kein Wunder, wenn sich so alles ins Ausland verlagert. Dort sieht man das wahrscheinlich noch etwas gelassener.

    murena 2.2, Bj.83

    Djet V, Bj.66

    Gebietsvertretung Bayern

    Matra Club Deutschland e.V.

  • Deutschland und seine GRÜNEN/INNEN/AUSSEN wollen ja die Welt retten.

    Dementsprechend werden möglichst alle giftige Herstellungsweisen oder andere umweltbelastenden Verfahren ins Ausland verlagert.

    Glücklicherweise endet die Umweltverschmutzung ja an der jeweiligen Staatsgrenze :)

    Sind dann alle diese "giftigen" Produkte, Verfahren usw...im Ausland die wir benötigen, können wir die dortigen Produzenten für ihre Umweltschäden verurteilen.

    Passt doch.

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