Murena 2.2 restaurieren

  • Beta-Schrauber

    Gesehen hab ich das auch noch nicht, unvorstellbar ist es aber nicht. Ich hab versucht, dazu etwas im Netz zu finden, was aber gar nicht so einfach ist. Ich habe sogar wesentlich mehr zum Gegenteil gefunden. Einen professionellen Beitrag über das Wie/Wann/Warum habe ich jedenfalls vergeblich gesucht.

    Wie schon geschrieben, ich habe in meinem Motorblock gearbeitet, da war kein Lack zu erkennen.

    Und ich habe noch keinen Matra, Simca und Chrysler Block gesehen, die innen nicht lackiert waren.

    Und wie?

  • Hallo Leute


    @Beta Schrauber Albert


    Meine Kolben haben zur Wandung ein Spiel zwischen 0,025 und 0,035 mm.

    Das liegt also im Toleranzbereich dessen, was neue Kolben an seitlichem Spiel zum Block haben dürfen.

    Dieses Maß muss natürlich durch 2 geteilt werden, da man ja den Gesamtabstand von einer Wandung zum Kolben misst.


    An alle Farbungläubigen....

    Ich hatte insgesamt 18 Motoren.

    Vier gebrauchte und 14 neue Motoren.

    Alle bunt gemischt, also Matra, Simca und Chrysler Motoren.

    Die Simca und Chrysler Motoren waren allesamt neu und originalverpackt.

    Teilweise nur der Block, teilweise mit Kopf und Ölwanne. Einige hatten ein Konservierungswachs drauf, andere nicht.

    Alle waren innen und außen lackiert. Und falls Anfragen kommen...die habe ich seit langer Zeit an den Simcaclub und einen Chryslerclub in die Schweiz verkauft.

    Die Matramotoren habe ich behalten.

    Ein neuer Murena 1.6 Motor ist jetzt in meinem blauen drin und ein neuer Rancho/Bagheera-Motor ist jetzt in meinem silbernen Rancho drin.

    Auch diese beiden neuen Motoren sind grün innen und außen lackiert.


    Der Murena S Motor von Thomas Döhn aus Hessen war grün, der Murena S Motor von Thomas Fraas war grün, der aktuelle Motor von Thomas Frisch war grün und der Ranchomotor von Uli Albers war auch grün. Diese Motoren habe ich in den letzten Jahren restauriert.

    Dass nun Motoren auftauchen, die vermeintlich keine Farbe drauf haben ist nicht verwunderlich. Wie bereits erwähnt sind Motorlackierungen nur sehr dünn. Bei meinem Murenmotor war die grüne Lackierung so dünn, dass man den Grauguss durchschimmern sehen konnte.

    Aus bereits geschilderten Gründen hat man das so gemacht.

    Und selbstverständlich haften Lacke auf heißen Bauteilen eben nicht so lange, wie auf thermisch nicht so stark belasteten Bauteilen. Hinzu kommt, dass über unsere Motoren nicht nur Lavendelblumen streichen, sondern auch mal Öle, Benzine, Kühlwasser, Bremsenreiniger usw....

    Über die äußeren Einflüsse wie Hitze, Kälte, Kondenswasser, Salzsprühnebel und den daraus resultierenden Rostbefall usw...will ich gar nicht reden. Aber vor allem sollte man noch das Alter der Motoren berücksichtigen.

    Wer glaubt, dass der Lack auf seinem Block immer noch so gut ist, wie vor 40 Jahren, der irrt sich. Auch wenn er sein Fahrzeug gepflegt hat. Kein Lack behält in diesem Zeitraum seine Zähelastizität.


    Zum Argument, dass sich die Motorinnenlackierung ja lösen könnte und die Farbe das Ölsieb verstopfen könnte sei noch erwähnt, dass das nicht passieren kann.

    Aufgrund der geringen Schichtstärke dieser Alkydharzlacke lösen sich niemals ganze Lackfetzen ab. Es lösen sich lediglich feine Pigmente, die sich dann durch die Hitze, das Öl und die beweglichen Teile immer weiter zermahlen, sodass wirklich nur feinste Partikel übrig bleiben, die entweder mit verbrannt oder mit dem Ölwechsel ausgeschieden werden.

    Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass man auf manchen oder sogar auf den meisten Motoren innen keine Farbe mehr vor findet.


    Anbei noch ein Bild vom aktuellen Motor von Thomas, auf dem man schon noch die grüne Farbe innen deutlich erkennen kann, auch wenn ich bereits den losen Rost entfernt habe.


    Der Motor ist jetzt übrigens fertig und wird in den nächsten Tagen wieder eingebaut :)


  • Über die äußeren Einflüsse wie Hitze, Kälte, Kondenswasser, Salzsprühnebel und den daraus resultierenden Rostbefall usw...will ich gar nicht reden.

    Wir reden hier von der Innenlackierung der Motoren.

    Hitze, Kälte, Kondenswasser können da als äußere Einflüsse auch innen wirken,

    aber Salzsprühnebel im Motor?


    Und wie wäre es mit folgender, einfacher Erklärung:


    Die Blöcke sind nach dem Gießen, vor der der weiteren mechanischen Bearbeitung (Bohren der Zylinder, Fräsen, Schleifen der planen Flächen, Gewinde schneiden) ohne Rücksicht auf Verluste schon lackiert worden. Dabei hat man mehr oder weniger großzügig auch auf die Innenseite lackiert oder manchmal auch nur genebelt.


    Diese Vorgehensweise bringt einen gewissen Korrosionsschutz für die Zeit dieser weiteren Bearbeitung und ist vollkommen unschädlich, weil der Lack durch die Bearbeitung ja an den entscheidenden Stellen entfernt wird.


    Und die Ausführung dieser Lackierung dürfte ähnlich wie bei den Bagheera Chassis ausgefallen sein. Da gehen die Schilderungen ja auch von dünner Lackschicht über Farbnebel bis hin zu gar nicht lackiert.


    Dies könnte die heutigen, unterschiedlichen Beobachtungen erklären.

  • Ach Horsti...


    Zitat:

    Wir reden hier von der Innenlackierung der Motoren.

    Hitze, Kälte, Kondenswasser können da als äußere Einflüsse auch innen wirken,

    aber Salzsprühnebel im Motor?


    In diesem Absatz habe ich nur vom Block in Bezug auf Alberts Beitrag hingewiesen, dass dessen Block keinen Lack gehabt haben soll. Da dies nahezu unmöglich ist, habe zusätzlich ich auf die äußeren Einflüsse hingewiesen, die die Farbe recht schnell verschwinden lassen können.

    Erst im nächsten Absatz habe ich von der Innenlackierung gesprochen. Dass da kein Salzsprühnebel rein kommt dürfte selbst einem Akademiker klar sein.

    Obwohl..... :)

    Und alles andere ist reine Spekulation.


    Gruß

    Dein einzigster Freund :)

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