Handbetätigung Scheinwerfer

  • Hallo Leute, bin ja gerade am Zusammenbau des Murenas den ich im Frühjahr zerlegt habe.


    Neben der Lenksäule gibt es den Seilzug für die Notbetätigung der Scheinwerfer mit einer Art "Knebel" drann - ich bilde mir ein da war auch ein Haken wo dieser Knebel dann bei Betätigung eingehängt werden kann (damit die Scheinwerfer offen bleiben). Leider habe ich kein Foto davongemacht und den Haken finde ich auch nicht mehr. Könnte hier mal Jemand ein Foto davon machen - bin da echt ahnungslos wie das Teil ausgesehen hat bzw. wo es montiert war.


    lg&vielen Dank im Voraus Ronald

  • Der Hilfszug hat imho nur eine Schlaufe zum Greifen.



    Er muss nicht eingehakt werden, weil der Mechanismus der Schlafaugen überstreckt und sich dadurch selbst hält.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

    Einmal editiert, zuletzt von MiSt ()

  • Hallo,

    das Gestänge wird wirklich überstreckt und soll dann nicht von selbst zurückspringen können. Bei meinem Auto war das aber nicht leicht zu erreichen. Zumeist kamen die Scheinwerfer wieder zurück. In dem Zusammenhang stellt sich mir aber die grundsätzliche Frage: Wenn die Scheinwerfer beim Ausfall der Unterdruckkonstruktion per Seilzug offen bleiben, wie schließt man dann die SW wieder? Erst nach der Reparatur des Unterdruckmechanismusses? :)

  • Das wäre zweifellos die beste Methode, sozusagen ein eingebauter Reparatur-Zwang ;) .


    Man kann die Augen zudrücken, am besten macht man das auf der Fahrerseite. Über die Überstreckung drüber, so, wie es der Pneumatikzylinder auch täte, nur dass er an anderer Stelle in die Mechanik eingreift.

    Gruß

    Michael St*****


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  • Man kann die Augen zudrücken, am besten macht man das auf der Fahrerseite. Über die Überstreckung drüber, so, wie es der Pneumatikzylinder auch täte, nur dass er an anderer Stelle in die Mechanik eingreift.

    Das wird nicht klappen. Wenn das Gestänge bzw. dessen Anschläge richtig eingestellt sind, so dass sich diese selbsthaltende Überstreckung ergibt, wird man diese durch Drücken auf den Scheinwerfer nur verstärken aber nicht rückgängig machen.


    Man muss schon genauso wie die Unterdruckdose an das Gestänge ran. Dazu kann man (auf dem Boden liegend) von unten unter die Frontschürze greifen. Dabei ist es durchaus von Vorteil, wenn man den Wagen nicht tiefer gelegt bzw. an den Drehstäben tiefer gedreht hat.

  • Zitat: Das wird nicht klappen. Wenn das Gestänge bzw. dessen Anschläge richtig eingestellt sind, so dass sich diese selbsthaltende Überstreckung ergibt, wird man diese durch Drücken auf den Scheinwerfer nur verstärken aber nicht rückgängig machen.

    Wir lernen: bei allen Fzg, bei denen die Scheinwerfer bei Druckverlust, zB. abstellen des Motors bei ausgefahrenen Scheinwerfern einklappen, ist das Gestänge nicht richtig eingestellt.

    bei meinem bleiben die offen.

  • Ihr habt recht, sorry.


    Ist schon eine Weile her, dass ich mich damit beschäftigen musste, und wieder präziser erinnert: ich habe nicht auf die SW selbst gedrückt zum schließen, sondern unten in die Mechanik gegriffen, eben wie die Pneumatik.

    Gruß

    Michael St*****


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  • Wir lernen: bei allen Fzg, bei denen die Scheinwerfer bei Druckverlust, zB. abstellen des Motors bei ausgefahrenen Scheinwerfern einklappen, ist das Gestänge nicht richtig eingestellt.

    bei meinem bleiben die offen.

    Theoretisch richtig aber praktisch nicht relevant, weil:

    Mit dem Ausschalten des Lichts (das mache ich üblicherweise beim Abstellen des Wagens) wird das Magentventil für den Unterdruck umgeschaltet, so dass die Lampen aktiv eingefahren werden.


    Für diesen Versuch müsste man also schon das Licht nach dem Abstellen des Motors eingeschaltet lassen. Nach entsprechend langen Zeit kann man feststellen, ob das Gestänge die Lampen von allein wegen der Überstreckung hält und dass die Lampen die Batterie leer gesaugt haben.

  • Na ja, der ganze Apparatismus ist nur bei deutschen Fahrzeugen zu finden, da der TÜV eine Notauslösung forderte.

    Nach meiner Erfahrung funktioniert das Ganze nur, wenn definitiv kein Unterdruck (weder zum Ausfahren noch zum Einfahren) im System ist.

    Bei leeren System kann man die Scheinwerfer ausfahren und sie verriegeln sich.

    Das Runterfahren (besser Entriegeln) geht dann nur, wie es Horst beschreibt, nämlich sich tief bücken und das Gestänge von Hand an der Unterdrückdose betätigen.

    Ist zum Beispiel das nur die Spule des Pneumatikventils defekt oder bekommt keinen Strom, kann man an dem Zug zerren wie man will, der Unterdruck bleibt Sieger.

    Zu gut deutsch, das funktioniert nur, wenn das System leck ist und dann würde ich nicht mehr fahren wollen, da dann massenhaft Falschluft gezogen wird.

    Das ist recht leicht zu überprüfen. Motor aus, Scheinwerferschalter mehrfach betätigen, bis das System absolut leer ist. Danach lassen sich die Scheinwerfer ausfahren und wenn alles richtig eingestellt ist, bleiben die auch ausgefahren.

    Sollte tatsächlich ein elektrischer Defekt vorliegen, würde ich lieber ein paar Münzen hinter dem Stößel im E-Magneten plazieren und mit Isoband sichern. Dadurch werden die Scheinwerfer dann zwangsweise ausgefahren.

    Wie gesagt, das ist für mich ein Alibi für den TÜV.


    Alles Gute


    Michael

  • Michael

    Zitat: Bei leeren System kann man die Scheinwerfer ausfahren und sie verriegeln sich.


    So weit die Theorie.

    Aus der Praxis: Ich hatte noch keinen Murena, an dem das so funktioniert hat, wie es eigentlich gewünscht war. Der Seilzug ist ne Notlösung mehr nicht. Das wollte der TÜV so, damit man bei Ausfall trotzdem noch mechanisch für Beleuchtung sorgen kann.

    Ich bin da schon mal 60 Kilometer aus der Disco heim gefahren und hatte den Seilzug ständig in der linken Hand. Bei mir ist da nichts eingerastet.

    Als ich einige Tage später das Gestänge an den Scheinwerfern so weit hatte, dass es tatsächlich überstreckt und eingerastet ist, habe ich das natürlich getestet.

    Und es hat nicht funktioniert. Sobald man über einen Gullideckel oder über Kopfsteinpflaster gefahren ist, sind die Scheinwerfer mit einem Rumms wieder zu gefallen.

    Soweit zur Praxis.


    Man hätte noch irgendeine Verriegelung benötigt, damit die mechanisch oben bleiben, die fehlt aber.


    Und eine Feder, die bereits erwähnt wurde, ist hierfür nicht angedacht.


    Gruß

    Marcel

  • Und eine Feder, die bereits erwähnt wurde, ist hierfür nicht angedacht.

    Natürlich ist die Feder nicht (oder wenigstens nicht hauptsächlich) der Verrieglung dieser Mechanik wegen verbaut, dafür hat sie in dieser Stellung nicht mehr genug Kraft, völlig entspannt ist oder sollte sie dennoch nicht sein. Aber zur Unterstützung der Öffnung der Scheinwerfer trägt sie was bei, vor allem zur Öffnung von Hand. Versuch das mal ohne diese Feder, da ist das Ziehen an der Schlaufe kein Spaß mehr.

    Erschwerend kommt hinzu, das ab einer gewissen Geschwindigkeit die Kraft, die der auf die Klappen treffende Gegenwind ausübt, alles andere als zu vernachlässigen ist und einem Ausklappen massiv entgegenwirkt. Da muss man mit dem Tempo ziemlich weit runter, damit man mir der Schlaufe noch etwas bewirkt. Erleichternd ist im Gegenzug, dass die Scheinwerfer bei entsprechender Geschwindigkeit auch nicht mehr von allein einklappen.

    Ich war früher sehr viel auf der Autobahn ...

  • Hallo Marcel,


    also bei mir funktionierte die Verriegelung durch Überstreckung zumindest im Stand.

    Den Gullideckeltest habe ich dann doch nicht gemacht, da meine Neugier nicht soweit ging.

    Da hätte ich ja den Saugschlauch am Ventil abstecken und verschießen müssen und dann eine Runde Holperstrecke fahren.

    Vielleicht teste ich das im nächsten Leben einmal aus und amüsiere mich im Hier und Jetzt über die Ingeniöse Großtat, welche die gestrengen Graukittel zum Einlenken gebracht hat. Vermutlich haben die Franzmänner die derart mit Pernod abgefüllt, dass sie hinterher an die Wirksamkeit geglaubt haben...

    Aber vielleicht hast Du ja hier recht, die haben halt an die Theorie geglaubt und dann das Ganze abgenickt.

    Womöglich wurden ja Vergleiche zum Opel GT gezogen, da klappt das ja auch ohne Pneumatik oder Elektroantrieb :D

  • Wobei, das fiel mir gerade ein, ein defekter Solenoid auch dadurch zu umgehen wäre, dass man die beiden Schläuche zum Servo einfach umsteckt (ggf. etwas Zusatzschlauch ins Bordbesteck packen).

    Damit wären sogar alle Fehlermöglichkeiten auf der elektrischen Seite (Spule defekt, Kabelbruch, Ansteuerung) temporär zu umgehen.


    Bei einem Ausfall im Unterdruckbereich (Schlauch, Dose, Ventile) hilft das aber leider gar nichts.


    Das Ziehen an der Schlaufe hilft in beiden Fällen. Und anstatt die dauerhaft zu halten, wenn die Selbsthaltung per Überstreckung nicht funktioniert, kann man ja auch einfach schnell genug fahren, damit die Scheinwerfer draußen bleiben. :)

  • Hallo,

    ich habe vor kurzem das Thema hier neugierig gelesen, da ich bei mir im Matra den Hilfszug gar nicht hatte (muss vermutlich ein Vorbesitzer aus irgend einem Grund entfernt haben). Erst im Zug der Restaurierung habe ich den Zug dann wieder nachgerüstet.

    Nun bin ich gestern zufällig bei einer Suche zu einer anderen Sache in einem alten Ersatzteilkatalog von Hamann über eine Abbildung gestolpert, auf der man sieht, dass es wohl außer der Variante mit der Schlaufe am Zugende auch mal einen Knebel gegeben haben muss.

    Ich stelle das Bild mal hier mit rein.Scan_2022_11_23_06_49_44_413.pdf

    schöne Grüße

    Sigi

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