Kraftschluß im Leerlauf

  • Folgendes Phänomen.


    Stehe ich bei der Ampel ohne Gang eingelegt merke ich wie der Wagen leicht nach vorne will. Gebe ich Gas rolle ich los. (Ohne Gang)


    Steige ich auf die Kupplung bewegt sich nichts mehr.


    Das sich die Reifen zum Beispiel auf der Bühne mitdrehen wenn der Motor läuft und kein Gang eingelegt ist , ist mir bekannt. Bei manchen mehr bei manchen garnicht.


    Nun ist das aber bei mir so schlimm das ich den Wagen aktiv bremsen muß wenn ich an der Ampel stehe. Das sollte so nicht sein.


    Weiters habe ich auch ein extremes Krachen wenn ich einen Gang einlege.

    Getriebe habe ich schon gespült und neue Flüssigkeit eingefüllt

    Kupplungs Nehmer- und Geber sind neu und auch locker gefühlt 10 mal entlüftet :)


    Die Kupplung greift auch gefühlt schön ein. Getriebe hat "nur" 100tkm gefahren. Kann mir nicht vorstellen das es bei der Leistung schon so defekt ist oder ist das bei den Citronen normal?


    Kanns sein das das Ausrücklager spinnt? Kann man das von aussen irgendwie Schmieren?


    Jemand ne Idee? Außer Getriebetausch :) ? :/

  • Weder die Kupplung noch das Ausrücklager noch die hydraulische Kupplungsbetätigung sind die Ursache des Problems. Du schreibst ja:

    Steige ich auf die Kupplung bewegt sich nichts mehr.

    Also trennt die Kupplung richtig.


    Das Getriebe überträgt hier - ohne eingelegten Gang - bereits ein zu hohes Drehmoment durch innere Reibung.


    Ohne eingelegten Gang muss sich die Getriebeeingangswelle frei drehen lassen, was hier offensichtlich nicht der Fall ist.


    In umgekehrter Richtung gilt das natürlich genauso: Ohne Gang müssen sich die Räder leicht drehen lassen. Hebst du ein Rad an und versuchst es zu drehen, wirst du das übermäßig hohe Drehmoment auch spüren. (Nur ein Rad anheben oder das zweite festsetzen, sonst täuscht das Differential eine Leichtgängigkeit vor, die gar nicht gegeben ist. )

  • Das kann möglicherweise an einem nicht gut eingestellten Schaltgestänge liegen.

    Das ist wohl prinzipiell so vorstellbar.


    So etwas sollte man aber schon an einem verspannten Schalthebel spüren, da er ja dann schon im Leerlauf Kraft in eine Richtung überträgt.

    In der Leerlaufstellung sollte sich der Schalthebel mit wenig Kraft in alle Richtungen etwas bewegen lassen können (bis er nach Überwindung des Spiels anfängt etwas im Getriebe zu bewegen).

  • Das kann möglicherweise an einem nicht gut eingestellten Schaltgestänge liegen.

    So etwas sollte man aber schon an einem verspannten Schalthebel spüren ...

    Beta-Schrauber  MM16_Franken

    Laut meinen Erfahrungen liegt ihr damit richtig, dass die Kupplung wahrscheinlich in Ordnung ist (sein sollte). Andere Erfahrungen habe ich das Schaltgestänge betreffend, denn daran sollte das ebenfalls nicht liegen. Ein verspannter Schalthebel ist ja beim Murena schlecht möglich, da der Schalthebel am vorderen Ende des Schaltgestänges recht frei beweglich sitzt und durch ein falsch eingestelltes Gestänge nur eine ungünstige Position bekommt, im schlechtesten Falle einen der Gänge aufgrund mangelnder Schaltfreiheit/Schaltweges nicht mehr eingelegt bekommt.

    Doch solange der Schalthebel nirgends anstößt (arretiert wird), stört ihn im Leerlauf ein falsch eingestelltes Gestänge nahezu nicht ... oder nahezu fast nicht.

    Orangener Murena

    Meine Vermutung geht eher in Richtung Synchronringe. Da wirst du um das Öffnen des Getriebes nicht umhin kommen.

  • Danke für die Antworten aber ich will das Getriebe diesen Sommer noch nicht ausbauen :)


    Werde mir mal ein oder zwei Flascher Getriebespülung besorgen und mal ordentlich spülen. Wenn da wirklich nur altes Öl oder Verharzungen bei den Sync Ringen sitzt sollte das ja damit besser werden.


    Habe noch ein anderes Projekt in der Halle das ich übern Sommer fertig stellen will :)

  • Weil mein Auto das bei der aktuellen Kälte auch zeigt, für die ersten paar Minuten, hatte ich im Netz gesucht und in diesem Thread eine lesenswerte - die vorletzte - Antwort von "Achsmanschette48044" gefunden.


    Ob die Spülung(en) was bringen würde mich sehr interessieren.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • und in diesem Thread eine lesenswerte - die vorletzte - Antwort von "Achsmanschette48044" gefunden.

    Besser als Achsmanschette48044 hätte ich es auch nicht beschreiben können.


    Und ganz kurz zusammengefasst geht es darum, dass eine Gleitverbindung, die eigentlich keine Kraft bzw. Drehmoment übertragen soll, dies eben doch tut.


    Meine Vermutung geht eher in Richtung Synchronringe. Da wirst du um das Öffnen des Getriebes nicht umhin kommen.

    Dei erste Vermutung halte ich für falsch, da die Synchronringe nur beim Einlegen des Gangs involviert sind, also sowohl im Leerlauf als auch bei eingelegtem Gang keine Wirkung haben.

    Die zweite Aussage mit dem Öffnes des Getriebes dagegen möchte ich unterstützen.


    Werde mir mal ein oder zwei Flascher Getriebespülung besorgen und mal ordentlich spülen. Wenn da wirklich nur altes Öl oder Verharzungen bei den Sync Ringen sitzt sollte das ja damit besser werden.

    Darauf würde ich nicht setzen und womöglich noch weitere Folgeschäden durch Fressen der Lagerfläche riskieren, zumal der Ausbau doch recht schnell erledigt ist und wir hier im Forum einen Getriebespezialisten haben, der das zu einem fairen Preis macht.

  • Hallo zusammen,


    ich kenne das Phänomen seit vielen Jahren und erkläre mir das wie "Achsmanschette". Es ist bei kaltem Getriebeöl noch nie anders gewesen. Was ist zu tun? Aus meiner Sicht gar nichts, da es normal ist bei alten Getriebekonstruktionen. Etwas anderes wäre es für mich nur, wenn das Kriechen auch bei warmem Getriebeöl passieren würde oder das Kriechen Formen von "Langsamfahren" annähme. Dazu ist es bei meinen Autos aber nie gekommen.

    Gruß Chris

  • Nun ist das aber bei mir so schlimm das ich den Wagen aktiv bremsen muß wenn ich an der Ampel stehe. - Weiters habe ich auch ein extremes Krachen wenn ich einen Gang einlege.

    -ich kenne das Phänomen seit vielen Jahren - Es ist bei kaltem Getriebeöl noch nie anders gewesen. Was ist zu tun? Aus meiner Sicht gar nichts -

    Ich denke nicht, daß man das so hinzunehmen muß. In Ordnung ist es auf jeden Fall nicht.

    Ich kenne viele, vor allem weniger aktuell Fahrzeuge und kann mich nicht erinnern, daß so etwas der Normalzustand bei einem Hersteller gewesen wäre. Sinnvolle Lösungsansätze wurden schon genannt, nun muß man suchen.

  • In der beschriebenen Heftigkeit kenne ich das nicht, auch nicht bei Getrieben alter oder älterer Bauart. Eine Kraftübertragung in der Weise nur durch kaltes Öl halte ich für unwahrscheinlich. Aus irgendeinem Grund löst ein Synchronring nicht vollständig. Z.B. verchlissene Schaltmuffen oder Schaltgabeln können ein Grund sein, oder die Schiebestangen im Getriebe "hängen". Ein weiterer Grund können die Rastungen der Schiebestangen sein.

  • Für "Lifetime" kursiert gerne als Hausnummer 100000miles, also 160000km. Eine entsprechende Jahresangabe ist mir nicht präsent, bei den Ölen im Getriebe und Diff dürften Laufleistung und auch die Betriebsbedingungen, gerade des Diffs, entscheidender sein gegenüber reiner (Rumsteh-)Zeit.


    Es gibt auch heute (noch) Hersteller, die (Schalt-)Getriebeölwechsel vorschreiben im Wartungsplan, für Automaten ist das gängiger. Bei unserem Honda Civic Tourer steht das für alle 120000 an - der Serviceberater hat sich seinerzeit vorher dafür entschuldigt :D wegen "teurer als gewohnt". Ich habe ihm gesagt, dass ich das völlig richtig so finde ... :P

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • Was man hier so alles lesen muss......

    verharztes Getriebeöl.


    Im Laufe der Jahrzehnte habe ich jedoch festgestellt, dass es gerade beim Murena nicht schadet, dass man auch mal das Getriebeöl wechselt.

    Erfahrungsgemäß haften am Magneten der Ablassschraube relativ viel feine Spähne, die aufgrund der Laufleistung jedoch absolut normal sind.

    Außer es handelt sich um richtige Brocken, dann sollte das Getriebe raus.

    Ist der Magnet voll mit Spähnen gesättigt, kann er keinen weiteren Abrieb mehr aufnehmen, sodass die Spähne im Kreislauf des Getriebeöls verbleiben und schließlich für immer schnelleren Verschleiß im Getriebe sorgen.


    Alles andere sind reine Spekulationen.

    Ich hatte das Phänomen an meinem Murena tatsächlich auch schon, dass die Karre im Leerlauf an der Ampel los rollen wollte, beim Betätigen der Kupplung jedoch alles wieder normal war.

    Bei mir war es seinerzeit eine neue Kupplung zusammen mit neuen Geber- und Nehmerzylindern.

    Klingt komisch, war aber so.


    In diesem Fall tippe ich jedoch auf insgesamt normalen Verschleiß innerhalb des Getriebes.

    Eigentlich sollten 100000 km für das Citronengetriebe kein Problem sein. Es kommt aber auch immer ein Stück weit darauf an, wie die Vorbesitzer mit dem Schaltvorgang umgegangen sind.

    Ähnlich wie bei den Murenamotoren, sind die Getriebe auch nicht für sportliches Fahrverhalten und knackige Schaltvorgänge gemacht. Motoren und Getriebe stammen aus eher lahmen Limousinen, die man in ein sportliches Kleid gepackt hat. Ich warte dementsprechend schon seit geraumer Zeit darauf, dass das Getriebe eines Matrafreundes im nahen Umfeld meines Stammtisches auseinander fliegt, geschuldet dessen Schaltverhaltens. :)


    Ich tippe darauf, dass das Spülen des Getriebes das Problem eher noch verschärft.

    Entweder du nimmst das Problem jetzt so hin oder du baust das Getriebe raus und revidierst es komplett. Gerne helfen wir Franken dabei.


    Tipp: Ob die Geber- und Nehmerzylinder richtig entlüftet wurden erkennt man immer daran, dass z. B. vorne an der oberen Krümmung des Schlauches, der vom Geber nach hinten führt, noch eine Luftblase beim Betätigen des Kupplungspedals vor und zurück wandert.

    Gleiches gilt hinten unten am Schlauch des Nehmerzylinders. Eine winzige Blase macht in aller Regel nichts aus und beeinträchtigt den Schaltvorgang in keinster Weise. Die Kupplung trennt ausreichend.


    Noch was zum Thema Öl....auch wenn es sich um sog. Lifetime-Öle handelt, so unterliegen sie dennoch einem natürlichen Alterungsprozess. Immerhin ist die Grundlage ja trotzdem Erdöl, also ein Naturprodukt. Mit "Lifetime-Öl" meinten die Autobauer wohl eher ein Autoleben.

    Und wie wir alle von den Grünen/innen/außen gelernt haben, sollte ein Autoleben nicht länger als 7-9 Jahre dauern.


    Sollte ich mit meinem "Umgangston erneut jemanden, jemandes oder sonst irgendeinen transgenitalen Genderfanatiker geärgert haben, so war das wie immer meine volle Absicht. :)

  • Immerhin ist die Grundlage ja trotzdem Erdöl, also ein Naturprodukt.

    Ja, genau. Erdöl ist vor Urzeiten entstanden und liegt seitdem in meist tieferen Gesteinsschichten. Und jetzt soll es auf einmal innerhalb weniger Jahre in unseren Getrieben altern? :)


    Das ist so ähnlich wie beim Kochsalz: Steinalt, daher auch der Name Steinsalz. Und kaum ist es in einer Verpackung abgefüllt, braucht es ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Ich habe auch noch nie etwas von einer Magenverstimmung oder gar einer Vergiftung durch abgelaufenes Kochsalz gehört.

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