Also mein Sommer lief gerade nicht so glücklich. Die Felgen sind seit 11 (!!!!) Monaten weg, der Sattler vertröstet mich seit 10 Monaten und der Lackierer hat mich letzte Woche so versetzt, dass ich aufgegeben habe. Da muss ein Neuer ran.
Wenigstens bin ich mit meiner Ölstandkontrolle soweit fertig, dass sie bei passender Gelegenheit eingebaut werden kann. Über die Steuerplatine im Gehäuse wurde ja alles geschrieben, fehlte nun nur noch der Sensor.
Den hatte ich zwar auch schon einmal fertig, musste dann aber feststellen, dass ich die elektrische Trennung der beiden Kontaktpole zum Gehäuse/der Schraube vernachlässigt hatte. Somit wäre (je nach Anschluss) entweder sofort nach Einschalten der Zündung oder nach Auslösen des Kontaktes ein Kurzschluss aufgetreten, was natürlich keinen Sinn macht. Also habe ich den ganzen Sensor noch einmal gebaut und nun ist jeglicher Stromkreis vom Grundpotential des Motorblockes getrennt.
Vom Sensor wurde nur die Schraube und einen Teil des Metallröhrchens verwendet (Bild 01). Ich habe ein paar Scheiben aus Leiterplattenmaterial gefräst, welche beidseitig eine Kontaktschicht haben (Bild 02). Diese wurden mit Neusilberdrähten verbunden, welche abwechselnd nur auf der einen und der nächste Draht nur auf der anderen Seite dieser Scheiben verlötet wurden. Auf der Gegenseite der jeweiligen Lötstellen habe ich die Löcher mit einer Fase (Senkung) versehen, damit an dieser Stelle kein Kontakt hergestellt wird. Auf diese Weise ist ein Gitter entstanden (Bild 03 & 04), in dem die Drähte abwechselnd den einen und den anderen Kontaktpol darstellen. Die letzten zwei Scheiben (Halterung der Konstruktion) habe ich so verlötet, dass die jeweils am Röhrchen angelötete Seite mit keinem Kontaktpol in Verbindung steht. Die Drähte sind hier nur an der Seite verlötet, denen die elektrische Verbindung zum Röhrchen/zur Schraube fehlt. So ist die elektrische Trennung zum Massepotential sichergestellt.
Die Schwimmer (Bild 05 & 06) sind aus dem Material eines in einer BMW-Benzinpumpen-Tank-Füllstandsanzeige gefundenen Schwimmerblockes entstanden. Das Zeug lässt sich relativ gut bearbeiten und ist chemisch resistent. Ich habe zwei runde Stücke ausgearbeitet, die frei beweglich in je eine Kammer des Sensorgitters passen. Diese bekamen an der späteren Unterseite ein Neusilberblech über ca. ein Viertel der Oberfläche, welches bei Bedarf garantiert wenigstens zwei der Gitterdrähte überbrückt. Ich habe an das Blech je einen Neusilberdraht angelötet und diesen als Bügel zur Befestigung am Schwimmkörper verwendet. Das Blech stellt nun das Gewicht am Schwimmer dar und befindet sich von Flüssigkeit umgeben stets an der Unterseite. So ist sichergestellt, dass bei zu niedrigem Ölstand das Blech auf wenigstens zwei Drähten aufliegt und somit einen Kontakt herstellt, bei ausreichend Öl aber aufschwimmt und mit der kontaktlosen Oberseite an den oberen Drähten anliegt, somit aber keinen elektrischen Kontakt darstellt.
Klingt eventuell etwas theoretisch, funktioniert praktisch aber hervorragend.
Als Anschlussdrähte habe ich feinadriges Silikonkabel verwendet, die Leitungsdurchführung durch die Schraube (Bild 07) wurde letztendlich mit Zwei-Komponenten-Kleber vergossen. Am fertigen Sensor habe ich den originalen Stecker wieder angebaut (Bild 08 - 10) und die Leitung, den Stecker sowie die Lötstellen mit Schrumpfschlauch isoliert.
Die runde Gitterkonstruktion garantiert, dass immer wenigstens zwei Kontaktdrähte dem Schwimmerblech unten zur Verfügung stehen (egal wie die Konstruktion nach dem Einschrauben steht) und ist gerade so groß, dass sie durch die Einschrauböffnung passt. Die Länge entspricht dem Originalbauteil. Für eine sichere Schaltfunktion habe ich zwei Kammern mit je einem Schwimmer versehen. Als Leiterplatte habe ich chemisch resistentes Material mit Goldbeschichtung genommen und für die Drähte und Kontaktbleche Neusilber, da diese Materialien dem Öl und der Wärme garantiert standhalten und stets eine blanke Kontaktfläche behalten.
So viel dazu.
Das Problem mit meinen Felgen liegt mir aktuell allerdings am schwersten im Magen ...