Tachoritzelverschleiß

  • Hallo,


    nach ca. 4000km hat mein Getriebe schon das zweite Tachoritzel "gefressen", das ist doch nicht normal!
    Die Tachowelle ist gut geölt und der Tacho ist auch komplett gereinigt und neu geschmiert.
    Ich tippe auf das Getriebe.
    Das es Probleme mit den Tachoritzeln gibt habe ich schon von anderen gehört, aber wo liegt der Grund dafür?
    Hat jemand von euch Anregungen bzw. Erfahrungen, in Richtung Abstellung dieses Problems?


    Nur nach Drehzahlmesser zu fahren, ist in der heutigen Zeit nicht unbedingt ratsam.


    Gruß
    Christopher

  • Hallo Christopher


    Die Biegung der Welle vom Tunnel hoch zum Instrument könnte die Ursache sein. Probier mal von Hand und mit einem Akkuschrauber getriebeseitig an der Welle zu drehen, um herauszufinden, ob sie schwergängig geht.


    Gruss


    CHristoph

  • Hallo Christopher,


    hatte ein ähnliches Problem, der Tacho "hüpfte". Die Tachowelle war schwergängig und hat sich "aufgezogen" um sich dann plötzlich ein Stück weiter zu drehen.
    Zum Glück ist dabei das Tachoritzel im Getriebe nicht beschädigt worden.
    Das Problem war bei mir die Verlegung/Biegeradien der Tachowelle hinter dem Armaturenträger.


    By the way...
    Beim Zerlegen des Mäuse-530ers haben wir aus dem Getriebe eine Tachowelle mit gelben Tachoritzel gezogen. Das Getriebe ist höchstwahrscheinlich noch das Originale.
    Ich dachte bisher das "lange" (RS-) Getriebe das beim 530er verbaut ist, hat ausschließlich rote Ritzel... ?( ?( ?(

  • Hallo Werner,


    ich hab immer wieder die Lage der Welle verändert bis das "Hüpfen" weg war und dann das Ganze mit Kabelbindern fixiert.


    Das "Hüpfen" kann aber noch andere Ursachen haben:


    -Die Seele der Welle fängt zu aufspleissen an und verhängt sich an der Innenseite der Hülle.


    -Öl ist aus der Welle in das Werk des Tachos aufgestiegen und verklebt die Feinmechanik, speziell die Rückholfeder des Zeigers. Genau das ist "Cuore Sportivo" bei seinem Bertone passiert.

  • Zitat

    -Öl ist aus der Welle in das Werk des Tachos aufgestiegen und verklebt die Feinmechanik, speziell die Rückholfeder des Zeigers. Genau das ist "Cuore Sportivo" bei seinem Bertone passiert.


    Dann hat Cuore Sportivo die Welle verkehrt drin gehabt. Ist ein alter Alfa-Gag, das dann das Öl hochgepumpt wird und die Instrumente flutet.


    Beim 530 scheint mir das etwas unwahrscheinlich von den Anschlüssen her. Hauptproblem ist sicher das Aufspleissen und Hängenbleiben im Bogen. Abhilfe würde ein Bougierohr mit Teflon-Innenrohr bringen, aber ich habe das noch nie in der benötigten Länge in die Finger gekriegt. Beim Gaspedal baute ich ein Stück von einem Alfa 75 ein. Das waren Welten. Man konnte am Vergaser drücken und das Gaspedal ging vorne mit Leichtigkeit nach unten.


    Gruss


    CHristoph


    P.S. Zum gelben Tachoritzel: die 530 gab es nur mit dem roten. Das muss entweder auf gelb ersetzt worden sein oder das Getriebe wurde getauscht. Mir ist aber kein Frontantriebs-Ford bekannt mit gelbem Ritzel.

  • Hallo zusammen,


    das der Tacho gehüpft ist, hatte ich auch schon.
    Der Grund dafür war einerseits ein festgegangener Tacho, sollte man vor dem Einbau reinigen, andererseits die hintere Tachowelle. Vor der Verbindung zwischen vorne und hinten ist ein Gummi. Der Flansch der hinteren Welle ist beweglich, somit läßt sich die Länge der hinteren Führung einstellen. Dadurch konnte die Welle nicht ordentlich im Ritzel greifen. Der Tod für das erste Ritzel! Durchdrehen bei 160 bedeutet Zahnverlust!
    Nachdem ich das korrigiert hatte, hatte ich längere Zeit Ruhe.
    Ich tippe nun wirklich auf das Getriebe, da am Tachoritzel eigentlich nur die Spitzen abgefräst sind. Ich denke das die Verspannung der Differentialwelle nicht stimmt und damit zuviel Spiel entsteht.
    Ich werde das Getriebe ausbauen und erstmal ein anderes einbauen, dann habe ich genügend Zeit um das Getriebe komplett zu überholen. Das Getriebe ist das einzige Teil, das ich nicht komplett zerlegt hatte!
    Außerdem nervt mich die Inkontinenz, das ist sowieso kein Zustand!
    Ich werde dann melden ob ich den Fehler gefunden habe.


    Gruß
    Christopher

  • Noch etwas,


    bei Old Parts wird derzeit nur noch das gelbe Ritzel für den P6 angeboten.
    Es gibt ja auch verschiedene Differential Übersetzungen.
    Vielleicht hatte der 12M dementsprechend auch ein anderes Ritzel.
    Der 15M TS war wohl eher selten, deshalb auch der Engpaß bei den roten Tachoritzeln. Schriftliche Quellen dazu habe ich leider nicht.


    @Michi: Vielleicht wurde das Differential getauscht?
    Mein Vater hatte in den Siebzigern auch ein gebrochenes Differential.


    Gruß
    Christopher

  • Hallo,


    falls jemand eine Sammelbestellung bei l'amicale plant, ich bin dabei!
    Ich habe das Getriebe gewechselt. In 4 1/2 Stunden war das andere drinnen, ohne Hebebühne eigentlich ein leichtes Unterfangen. Das Servicebuch berechnet übrigens eine Stunde mehr!
    Bis jetzt konnte ich leider kein zu großes Spiel im Getriebe feststellen. Andererseits läuft der Matra mit dem jetzigen Getriebe deutlich leichter und weniger angestrengt. Im vierten läuft er nun locker 190, was vorher nie der Fall war. Irgendwas stimmt also mit dem Getriebe nicht!
    Außerdem läßt es sich besser schalten, besonders vom dritten in den zweiten zurück. Ich schiebe einen gewissen Teil auf das heutige Getriebeöl, vielleicht auch der Synchronring. Für die Neubefüllung werde ich wirklich auf spezielles Oldtimergetriebeöl zurückgreifen. Ich bin der Meinung das moderne Zusätze die Dichtungen angreifen. Bei meinem Munga habe ich das geiche Problem.
    Bei dem jetzigen Getriebe habe ich kurzerhand das alte dickflüssige Öl dringelassen, nach 120 gefahrenen Kilometern alles noch absolut trocken!
    Bei der langen Tachowelle kann man letztendlich keine Fehlfunktion völlig ausschließen. Deshalb erstmal abwarten.


    Gruß
    Christopher

  • Hallo Christopher,


    wenn ein Tachoritzel so schnell verschleißt, liegt es in der Regel an einem anderen Differential, dass bei einer Reparatur ausgetauscht wurde. Mir ist das in den achtziger Jahren passiert, als ich in einer Ford Werkstatt das Differential habe austauschen lassen. Die haben einfach ein Differential aus dem 12 M eingebaut. Kurz danach war das Ritzel hin. Vorsicht auch bei Getrieben die man gebraucht kauft: in der Regel sind das keine Getriebe vom Matra, sondern vom "normalen" 12 m.


    Nun zum hüpfenden Tacho:


    Ich babe dieses Problem bei meinem 56 Jahre alten MG-TD gehabt. Die Ursache war folgende:


    Die Nadel des Tachos wird nicht direkt von der Welle angetrieben, sondern durch eine magnetische Induktion im Tachogehäuse. Ein sich drehendes Magnet übt eine Kraft auf eine Aluminiumdose aus, die über das Magnet gestülpt ist. Diese Dose(an der die Tachonadel und die Rückholfeder befestigt sind) ist mit seiner Welle in der durch die Tachowelle angetriebenen Magnet gelagert. Wenn die Schmierung in diesem winzigen Lager verharzt ist, wird die Zeigerwelle direkt von der Tachowelle mitgenommen. Es kommt zu einem hohen Ausschlag! Wen dann die Rückholfeder so stark gespannt wird, dass die Kraft größer ist als die durch das verharzte Lager, zieht es die Zeigerwelle wieder zurück. Dann kommt es zu dem Hüpfen.


    Ich habe den Tacho auseinandergebaut und das Lager mit harzfreiem Fett geschmiert. Es läuft jetzt einwandfrei.


    Wie das genau funktioniert, kann unter http://www.mywebpages.comcast.net/rhodes nachgelesen werden. Dort sind auch anschauliche Fotos und Zeichnungen. Allerdings alles in englisch.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Hallo Christopher,


    noch ein kurzer Nachtrag:


    Wenn Dein Wagen durch das neue Getriebe schneller fährt, als bisher, ist dies wahrscheinlich ein Trugschluss:


    Wahrscheinlich hast Du ein normales Getriebe vom 12 m eingebaut. In Verbindung mit dem "roten Ritzel aus dem originalen Matragetriebe wird nun eine höhere Geschwindigkeit angezeigt als tatsächlich gefahren wird. Das hängt mit dem Schneckengewinde auf der Trieblingwelle und der Zahnzahl des Ritzels ab. Wenn das aber nicht zusammenpasst, gibt es wieder Ritzelsalat.


    Ich habe ein gutes Foto von diesem Teil des Getriebes, weiß aber nicht, wie ich es hier einstellen kann. Wenn Du mir Deine e-mail Adresse bekannt gibst, sende ich Dir das entsprechende Foto.


    Gruß


    Klaus

  • Hallo,


    kann mir jemand verraten, welche Tachoritzel- / Differentialkombination ich einbauen muß, damit ich mit meinem 530er endlich mal 210 fahren kann ? :haifischgrinsd


    Gruß,
    Stefan

  • Also,
    vom Gefühl her läuft er nun auch schneller und beschleunigt schneller. Nach dem Drehzahlmesser ebenfalls. Könnte natürlich auch an einer anderen Übersetzung liegen.
    Das Getriebe das ich im Moment montiert habe, stammt aus dem Auto von meinem Vater. In den siebzigern wurde dieses komplett von Ford überholt und hat wohl auch eine andere Übersetzung, weil laut Aussage meines Vaters war das Auto danach nicht mehr so schnell wie vorher. Andererseits ist das rote Ritzel über Jahre hinweg verbaut gewesen, ohne Schaden zu nehmen.
    Ich bräuchte mal den kompletten Ford Teile Katalog um die Teile zu identifizieren.
    Außerdem werde ich mal mit dem GPS nachmessen.
    @Stefan: Es soll 530er geben die so schnell sind, nicht nur nach dem Tacho! Aber mit den originalen Bremsen ist es vielleicht ganz gut wenn das Auto nicht gar so schnell ist?
    Klaus: Ich habe zur Zeit ein Getriebe offen, ich verstehe schon was du meinst. Wäre beim 12m Getriebe ein Zahn zu wenig.
    Gruß
    Christopher

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