Vom Mistwagen zur Super-Muräne

  • Hallo Leute,
    jetzt möchte ich Euch doch kurz mitteilen, was für ein treues und tapferes Muränchen ich habe.
    Freitag vor einer Woche bin ich mit mehreren anderen Auto-Enthusiasten zu einer Ausfahrt ins schöne Schweizer Engadin aufgebrochen. Von dort wurden dann Ausfahrten über diverse malerische Pass-Straßen bis nach Italien hinein und zurück unternommen. Dabei blieben ein Jaguar E-Type, ein Opel Admiral und ein Smart ( !! ) mit Pannen liegen, während mein liebes Muränchen unverdrossen seine Bahnen zog.
    Sonntag Abend setzte ich mich ab und besuchte noch einen Freund in Genf. Von da gab's auch einen Abstecher nach Nizza. Gestern kam ich dann von Genf nach München zurück.
    Alles in allem habe ich in der einen Woche mit meinem Auto über 2000 KM zurückgelegt, ohne dass es einen Klagelaut von sich gegeben hätte. Da verspürt man schon einen gewissen Stolz, so einen zuverlässigen Youngtimer zu haben. Leider war das nicht immer so. Als ich mir das Auto vor 2 1/2 Jahren kaufte, verreckte ständig am laufenden Band irgend etwas, die Kiste weigerte sich förmlich zu funktionieren. Ich verfluchte den Wagen nur noch und war schon nahe daran, ihn weg zu schmeißen. Zum Glück habe ich es mir noch mal anders überlegt, und inzwischen dankt es mir mein Muränchen mit Treue und Zuverlässigkeit.
    Wieso ich das alles schreibe? Na ja, vielleicht ist der ein oder andere ja auch am Verzweifeln mit seinem Auto. Und darum möchte ich dem Betreffenden Mut machen, auf dass sein Wagen auch alltagstauglich werde.


    Gruß
    Lennart

  • Nach x-Jahren Bagh. und Murena als Alltagswagen verstehe ich die Verwunderung über die Zuverlässigkeit nicht so ganz. Außer daß die Dinger halt flach sind, haben wir´s mit stinknormalen Simcas/Talbots oder meintetwegen auch Fords / Renaults zu tun.
    Lange Rede kurzer Sinn, ein Wagen ist nur so gut wie seine Wartung und bei älteren Ge-/Verbrauchtwagen muß man halt erst mal Substanz reinbringen und einige Teile vorsorglich in die Tonne kloppen. (Außer gebrauchte Boschverteilerkappen durch solche von Lucas austauschen *lol*)


    In diesem Sinne Gute Fahrt


    Michael

  • So ganz stimmt das mit den stinknormalen Simcas/Talbots aber nicht. Die hinteren Bremszangen und die durch Vergaserunterdruck betriebenen Klappscheinwerfer beispielsweise sind doch Matra-eigene Spezialitäten, die erhebliche Schwierigkeiten machen können. Aber im Prinzip ist es natürlich richtig, dass man in ein altes Auto, welches möglicherweise lange gestanden ist und stiefmütterlich behandelt wurde, erst mal eine Batterie von Neuteilen stecken muss, bis es ordentlich funktioniert.


    Gruß
    Lennart

  • Beim Unterdruck gebe ich Dir zum Teil recht, das ist Denksport, aber nachdem die notwendigen Teile getauscht/instandgesetzt wurden hatte ich nie wieder Probleme. Tip am Rande: Die Schrauben beim Magnetventil rosten und sprengen das Gehäuse. Am besten vier Durchgangsbohrungen machen und mit messing M3 Gewindestangen zusammenbauen.


    Die Bremsen gehen praktisch nur dann fest, wenn der Wagen zu wenig gefahren wird. Als ich noch jeden Tag fuhr gab´s nie Ärger, seit ich nur noch ab und an fahre dauernd. Merke: Das ist ein Fahr- und kein Stehzeug :))


    Michael

  • Das mit den Bremsen kann ich nur bestätigen!


    Da ich meine Murenas immer nur im Sommer gefahren habe, ist es jedesmal ein Spielchen, was im Frühjahr passiert. Letztes Jahr war ich mal ganz mutig. Eine Probefahrt durch den Ort, na ja die Bremse vorne links hing ein bischen. Nach ca. 10km war es weg. Gut, dacht ich mir und habe mich am nächsten Tag auf den ca. 100km langen Weg zu Thomas nach Hannover gemacht. Erst fast 400 Höhenmeter runter zur Autobahn (viel Bremsen), kein Problem. :applaus


    Auf der Autobahn bin ich dann auf ein Stauende aufgelaufen => kräftig bremsen und Hurra, Vorne rechst war die Bremse fest. :(


    Also rauf auf den nächsten Parkplatz. Da ich mal ausnahmsweise einen Werkzeugkoffer mit hatte, dacht ich mir alles kein Problem.


    Aber merke! Ohne Radmutternschlüssel nutzt dabei das ganze Werkzeug nicht! :angry


    Nach dem Abkühlen der Bremse war alles seltsamerweise wieder gängig, so daß ich ohne zu bremsen die letzten 70km gefahren bin.


    Bei Thomas habe ich dann den Kolben aus dem Sattel gedrückt und saubergemacht. Die Staubmansche war einfach fertig und so kam eine Menge Feuchtigkeit und damit Rost rein.


    Kleines Schmankerl am Rande: Um die Bremsflüssigkeit am Auslaufen zu hindern, habe ich den Bremsschlauch mit einer Grippzange abgeklemmt => Dumme Idee!


    Beim anschließenden Entlüftungsversuch konnte ich treten wie ein Irrer doch das Pedal war trotz offener und gängiger Entlüftungsschraube knall hart (natürlich war die Grippzange dann wieder weg). Dafür bildete sich mitten im Bremsschlauch ein fetter Ballon, da er innerlich kaputt gequestcht war.


    => Der Schlauch eines Schlacht-Ranchos mußte dann herhalten und blieb noch fast 6 Monate drin.


    Also: Schaut nach den Manschetten und seht zu daß die Teile ok sind.


    Gruß


    Axel

  • Hi Axel,


    da hast Du noch Glück im Unglück gehabt. Kommt gut anner Ampel zu stehen, im Rückspiegel ne riesige Rauchwolke, daß Du Denkst die Karre fackelt ab. Und wiedermal die Bremse fest. Übrigens überhitzte Bremsflüssigkeit mindert die Bremsleistung enorm :(


    Daher immer schön testen vorm reanimieren. :bl


    Michael


    Nachtrag: Nicht das jemand das "Bremsenproblem" in den falschen Hals kriegt. Praktisch jeder Wagen hat mit längeren Standzeiten ein Problem damit. Ergo: fahren, fahren, fahren :applaus :murena front :applaus

  • Ja ja die Bremsen...
    Es liegt halt an der antiquierten Bauform mit den offenen Gleitflächen der Schwimmsättel. Ich nehme alle 1-2 Jahre die Bremsen auseinander, reinige alle Gleitflächen und behandele sie mit Kupferpaste oder Molykote. Deshalb sind mir zum Glück die beschriebenen Probs erspart geblieben. Bei der Schrauberei merkt man dann auch, ob irgendwelche Manschetten hinüber sind.
    Mit etwas Übung ist die Aktion an einem Nachmittag erledigt.


    Gruß

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