Hallo Kollegen und Restaurierer,
der Motorschachtdeckel ist ein mit Kunstleder bezogenes Formteil aus thermoplastischem Kunststoff.
Über die Jahre verzieht sich dieses Teil (Einwirkung der Hitze über dem Motor) ganz erheblich.
Aus einigen Restaurierungen ist bekannt, daß Sattler versuchen mit Schaumstoff-aufpolsterungen die
Verformung zu kaschieren.
Nach Entfernung des ramponierten Kunstlederüberzugs und des Schaumstoffs war die Frage
"Verformung rückgängig machen oder einen neuen Deckel finden?".
Ich habe mich für die Rückverformung (Versuch?) entschieden. (Ausgangslage Bild-1 bis -3)
Ein Stützrahmen aus Holzlatten (Bild-6) ist schnell gefertigt und der Versuch kann starten.
Der Kunststoff wird formbar/weich bei einer Temperatur von ca 115 bis 125 Grad C
(Beginn plastischer Zustandsbereich).
Mit Hilfe des im Bild-4 sichtbaren Gas-heizgebläse erreicht man eine Oberflächentempratur
von ca. 70 Grad (angestrahlte Seite).
Mit dem Heißluftföhn wird dann auf der Gegenseite eine Fläche von 10x20 cm bis zur
Verformbarkeit erhitzt. Mit einem Thermometer kann der Vorgang gut kontrolliert werden.
Mit etwas Geduld und Vorsicht kann so der gesamte Deckel abschnittsweise verformt werden.
Verspreizungen und Gewichte helfen dabei, daß die "neue" Form bis zum Erkalten bleibt,
ggf. muß der Vorgang mehrmals durchgeführt werden.
Wie beständig diese "neue Form" ist, darüber werde ich dann (hoffentlich erst)
in einigen Jahren berichten.