Fahrwerk, Sturz, Nachlauf, Spur

  • Die Anmerkung scheint sooo wichtig zu sein, dass sie nochmals kommt:



    Also volltanken, 3-4 Kisten Bier in den Kofferraum und 2 Kumpels mit tunlichst 70 kg einladen unter der Versprechung, dass nach dem Einstellen der Kofferrauminhalt kollektiv geleert wird. Womit alle Beteiligten dann auch vollgetankt sind und der Murena bis zur Ausnüchterung stehenbleibt.

  • Zu der Einstellung sind noch Anmerkungen vorhanden:

    Hallo Michael,


    vielen Dank, das ist interessant- ich habe für den Nachlauf definitiv einen anderen Wert herausgelesen - darum war mir das so wichtig. Was ist deine Quelle?


    Da habe ich definitiv schon wieder einen Fehler gemacht - habe nämlich unbeladen eingestellt. Wo nehm ich jetzt wieder 140kg für die Vordersitze her... :/


    Obwohl ich das nicht ganz verstehe - der Sturz sollte sich doch beim Einfedern nicht ändern, oder?


    lg

    Ronald

  • Wobei.. Ursprünglich gelten die Werte des Werkstatthandbuchs ja nur für den 1,6er, fragt sich, ob es hier noch andere Werte für den 2,2er gibt -> Anderes Motorgewicht.


    Hallo Ronald,


    die Werte sind aus dem offiziellen Werkstatthandbuch. Kapitel La0a

  • 70kg li./re. oder 140kg in der Mitte, falls besser verfügbar - SCNR ;)


    Bei vielen Achskonstruktionen ändert sich der Sturz beim Einfedern. Bei manchen sogar sehr stark, bei den meisten obendrein ohne Absicht.


    Der Doppel-Querlenker wie bei der Muräne wird üblicherweise so konzipiert (oben kürzer), dass der Sturz sich beim Einfedern leicht erhöht, obwohl es hier möglich wäre, den Sturz konstant zu lassen (Querlenker gleich lang) oder sogar zu verringern (unten kürzer).


    Wenn sich das Auto beim Fahren einer Kurve auf dem kurvenäußeren Vorderrad abstützt und dabei/deshalb dort einfedert, ist es sinnvoll, den Sturz leicht zu erhöhen.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • Wobei, wenn man es ganz genau nähme, die Zusatzgewichte beim Vermessen den im praktischen Fahrbetrieb tatsächlich vorhandenen Gewichten angepasst werden müssten.

    Also wenn nur der Fahrer fährt und regelmäßig keine Passagiere dabei sind, so müsste der Logik folgend auch nur dieses Gewicht berücksichtigt werden.

    Da dies aber zu spitzfindig würde, und bislang keine Arbeiten an der VA nötig waren, habe ich mich auf folgende Tests beschränkt:


    - läuft der Wagen auf ebener Streck weiter geradeaus, wenn ich das Steuer loslasse?

    - bleibt der Wagen auch beim Bremsen (Voraussetzung die ziehen gleichmäßig) in der Spur, am besten auch ohne Festhalten des Lenkrads?

    - Gibt es beim Lenken keine Probleme? Auch beim Rückstellen?


    Wenn das OK ist, gab es für mich keinen Handlungsbedarf. Denn wie mein Namensvetter schon schreibt, letztlich ändert ändert sich die Geometrie im Fahrbetrieb ohnehin in gewissen Grenzen und wer stellt schon vor jeder Fahrt diese je nach Beladung ein?

    Gewisse Toleranzen sind hier m.E. nach verschmerzbar und vermutlich gewollt.


    Interessant wären für mich vielleicht noch die Werte der VA vom Simca 1100 (Lenkungsspender) und vom Bagh. Natürlich nur interessehalber.

  • Michael, volle Bestätigung zu deinen praxisgerechten Anmerkungen. Mit der Einstellhöhe beispielsweise kann man es auch übertreiben. Ich habe das auch noch bei keiner professionellen Spureinstellung beim Reifendienst erlebt.


    Ja, der Simca 1100 ist der Lenkungsspender, allerdings nur exakt beim Bagheera. Der Murena hat "nur" das gleiche Prinzip (Doppelquerlenker und Drehstabfederung). Zumindest der Achsschenkel ist beim Murena ein anderer (beispielsweise das Gewinde für das untere Traggelenk). Ob sich die Querlenker auch unterscheiden, weiß ich aus dem Stegreif leider nicht.


    Aber egal, es geht ja um das Prinzip der Achse, was das gleiche ist. Daher hier wie gewünscht die Werte des Bagheera (Murena zum direkten Vergleich im Klammern):


    Vorspur : 1 - 3 mm (Murena: 0 - 2 mm)

    Sturz: 0°15' +- 15' (Murena: -0°20' +- 10')

    Nachlauf: 3°30' +- 30' (Murena: 4° +- 20')

    Der Murena hat also geringfügig weniger Vorspur, einen leicht negativen statt leicht pos. Sturz und etwas mehr Nachlauf.


    Zur Vollständigkeit noch die Werte der Bagheera Hinterachse (auch wenn diese grundverschieden ist):

    Vorspur: 3 - 5 mm, später gar 1 - 5 mm (Murena: 1 - 5 mm)

    Sturz: +0°15' bis - 1°, später (ab Aufbau Nr. 17435) dann -1°30' bis -2°45' (da muss es also eine Konstruktionsänderung gegeben haben) (Murena: 1°30 bis -2°)

    Obwohl die Hinterachse eine ganz anderes ist, sind die statischen Werte im Rahmen der Toleranz mehr oder weniger die Gleichen. Das Eigenlenkverhalten beim Einfedern ist bei der Schräglenkerachse des Murena natürlich ganz anders.


    Weiß jemand genaueres zur Sturzänderung beim Bagheera?

  • @Horst

    Vielen Dank, das ist recht erhellend. Wenn man die Toleranzbereich mit betrachtet hat man also die Werte praktisch 1:1 übernommen.

    Wenn man nun das Gedöns mit den Gewichten betrachtet, müsste der 2,2er mit anderen Werten auf die Straße gehen, da die Gewichtsunterschiede zwischen Murena 1,6 und Bagh. sooo groß nicht sind.

    Oder aber - Viel Lärm um nichts (oder wenig)...

    Eher sollten die Werte zwischen linken und rechten Rad möglichst indentisch sein und innerhalb der Toleranzen liegen, dann passt´s auch für den normalen Alltag.



    Alles Gute


    Michael

  • Ich hänge hier mal eine imho passende Frage an, weil ich den Verdacht hege, dass meine Muräne vorne zu tief liegt (manchmal Kratzgeräusche des Reifens rechts bei vollem Lenkeinschlag im Zweipersonenbetrieb) ...


    ... somit ins WHB geschaut nach der vorgegebenen Grundhöhe und ihrer Einstellung an den Drehstäben: Dort steht "links 172mm" und "rechts 175mm".


    Warum nicht gleich, und wenn schon unterschiedlich, warum nicht dann genau anders herum, denn der Fahrer ist ja immer an Bord?

    Gruß

    Michael St*****


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  • ... somit ins WHB geschaut nach der vorgegebenen Grundhöhe und ihrer Einstellung an den Drehstäben: Dort steht "links 172mm" und "rechts 175mm".

    Warum nicht gleich, und wenn schon unterschiedlich, warum nicht dann genau anders herum, denn der Fahrer ist ja immer an Bord?

    Gute Frage - habe ich mich auch gefragt als ich beim Einstellen war. Vielleicht haben die Verfasser des Werkstattbuchs rechts/links verwechselt. Sehr kryptisch jedenfalls...

  • :saint: Womöglich berücksichtigen diese Maße den Dreipersonenbetrieb mit 3x nominellen 70-75kg, denn die dritte Person sitzt (säße) außermittig leicht rechts :S ;) .


    Müsste im Realbetrieb unseres Autos bei jedem Wechsel am Lenkrad gravierend nachgestellt werden <X .

    Gruß

    Michael St*****


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  • Dort steht "links 172mm" und "rechts 175mm".


    Warum nicht gleich, und wenn schon unterschiedlich, warum nicht dann genau anders herum, denn der Fahrer ist ja immer an Bord?

    Vielleicht ist das für die Landstraße ausgelegt, die üblicherweise von der Mitte zum Rand hin etwas abfällt. Mit diesen Werten steht der Wagen dann auf der nach rechts abfallenden Fahrbahn etwas gerader da.

  • Hmmmm ... laut Wikipedia mindestens 2,5% Querneigung, was bei der Spurweite vorne (1410mm) 35mm wären ... also ungefähr so plausibel wie die Erklärung mit dem außermittigen 3. Sitzplatz ;)

    Gruß

    Michael St*****


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