Fahrwerk, Sturz, Nachlauf, Spur

  • Hallo Leute,


    nach komplett neuen Aufbau meines Fahrwerks (war bis zur letzten Schraube zerlegt) und neuen Zusammenbau habe ich die Höhe lt. Werkstattbuch eingestellt und mit Schnurgerüst die Vorspur eingestellt. Die Einstellplättchen an der Vorderachse habe ich makiert und wieder an selber Stelle eingesetzt.


    Die Hinterachsschwingen haben (leider) keine Verstellmöglichkeit.


    Erste Testfahrten: Der Wagen läuft soweit wieder gerade aus, ist aber sehr nervös auf Spurrillen und die Lenkung geht viel zu leicht (verhält sich fast wie eine Servolenkung, gibt kein Feedback).


    Sturz: Habe leichten negativ Sturz an der Vorderachse ca. 0,5-1° (habe leider nur eine einfache Radsturz Libelle).


    Nachlauf: Kann ich nicht messen, aber aufgrund der Lenkeigenschaften habe ich zu wenig Nachlauf.


    Einstellwerte: Ich finde im Werkstattbuch auf Seite (606? - muss nochmal nachsehen) die Angaben wie Sturz und Nachlauf an der Vorderachse einzustellen sind, nämlich mit den Plättchen an der Vorderachse und dem abgebildeten Diagramm (Plättchen +/-).


    Sollwerte Vorderachse: Leider habe ich im Werkstatthandbuch nur im Beispiel auf der besagten Seite Werte gefunden:


    Sturz: 0°

    Nachlauf: +2,3°

    Vorspur: 0-2mm


    Kann diese Werte so Jemand bestätigen? Ich bin da unsicher, da diese Werte im Einstellbeispiel (wie wird das Diagramm verwendet) angeführt sind, aber ansonsten habe ich die Werte nirgends gefunden. Hab aber zugegeben nicht alle 1000 Seiten durchgelesen...


    Wenn die Werte so stimmen, möchte ich zunächst Mal auf 0° Sturz stellen (das geht mit der Libelle gut) und danach Mal sehen/fühlen wie sich der Nachlauf verändert hat.


    Danach geht´s ggf. auf den Messstand.


    lg

    Ronald

  • Hallo Leute,


    habe gestern mit Hilfe der Plättchen wie im Werkstattbuch beschrieben den Sturz der Vorderache auf 0 gestellt.


    Ich hatte vor dem Einstellen ca. 0,5-1° negativ Sturz, in Plättchen:


    Schraube - VR: 2x 1,5mm, 1x0,5mm

    Schraube - VL: 7x0,5mm

    Schraube - HR: folgt

    Schraube - HL: folgt


    Einstellung: Schrauben öffnen (Sturz geht Richtung negativ) u. Plättchen (in meinem Fall vorne - da ich zuwenig Nachlauf habe) entnehmen. Dann Schraube anziehen bis 0 Sturz erreicht ist. Passendes Plättchen finden und festziehen. Surz 0 kann man auch mit einer einfachen Radlauflibelle sehr gut einstellen...


    Nachdem habe ich jetzt:


    Schraube - VR: 1x0,5mm

    Schraube - VL: 1x0,5mm

    Schraube - HR: unverändert

    Schraube - HL: unverändert


    Der Surz ist jetzt beiderseits bei 0 (lt. Sollwert). Der Nachlauf (kann ich nicht messen) sollte sich jetzt jedenfalls vergrößert haben, da ich an den hinteren Schrauben keine Plättechen entnommen habe.


    Probefahrt: Riesige Verbesserung! Auto ist jetzt viel unempfindlicher auf Spurrillen, die Lenkung gibt besseres Feedback und ist nicht mehr so leichtgängig. Gefühlt würde ich sagen er könnte noch ein bisschen mehr Nachlauf vertragen aber es ist durchaus ok so wie es ist.


    Erfahrung: Den Negativ-Sturz an der Vorderachse mochte der Murena also so gar nicht...


    Sturz an der HInterachse: Oha - da habe ich sicher bis zu 0,5 Grad unterschied von li. auf re. u. keine Einstellmöglichkeiten! Buchsen sind alle neu! Da Problem liegt sicher an den Ankerpunkten der Schwingen...


    Theoretisch könnte man hier mit Langlöchern an den Aufnahmen arbeiten um den Sturz zu korregieren.


    Wie sieht das denn bei euch aus an der Hinterachse?


    lg

    Ronadl

  • Beim Murena habe ich das noch nicht angefasst, aber die Konstruktion ist dieselbe wie bei meiner C2.



    Nimmt man gleichsinnig v./h. Plättchen weg oder fügt sie hinzu, so schiebt man den oberen Querlenker bzw. das obere Traggelenk nach außen oder innen. Das ändert (NUR) den Sturz und lässt den Nachlauf, wie er ist.


    Nimmt man gegensinnig Plättchen v./h. weg bzw. fügt hinzu, so dreht man den oberen Querlenker bzw. das obere Traggelenk nach hinten oder nach vorne. Das ändert (NUR) den Nachlauf und lässt den Sturz, wie er ist.


    Neben den Herstellervorgaben und der Sinnhaftigkeit von Symmetrie re./li. gibt es bei der Fahrwerkseinstellung auch noch persönliche Präferenzen und somit "Freiheitsgrade". Wenn man es übertreibt, hat man im Zeitraffer kaputte Reifen.


    Mehr Nachlauf verbessert den Geradeauslauf (Extrembeispiel: Rollen von Einkaufswagen) und lässt das Auto selbst aus der Kurve rauslenken. Vorspur (also Räder vorne mehr zusammen als hinten) verbessert ebenfalls den Geradeauslauf.


    Sturz vorne hat dagegen wenig bis keinen Einfluss auf diesen Aspekt. (negativer) Sturz vorne erhöht den Grip auf der Vorderachse, beeinflusst somit die Gripbalance vo./hi. und stellt damit letztlich (im Zusammenspiel mit weiteren Parametern wie z.B. Stoßdämpferhärte, Stabi ja/nein etc.) ein, ob das Auto untersteuert, übersteuert oder "neutral" fährt.


    Setup-Guide - WS Racing eSports e.V.
    Basis ist immer die Streckenkenntnis ohne diese wird das entwickeln von einem Setup schwer oder fehlerhaft. Das Fahrzeug wird ab einem gewissen Punkt…
    wsracing-esports.de

    Nachlauf - WS Racing eSports e.V.
    Mit Nachlauf bezeichnet man in der Seitenansicht betrachtet, die Schrägstellung der Radaufhängung in Fahrzeuglängsrichtung, wobei die Räder dadurch im Grunde…
    wsracing-esports.de


    Es gibt ein recht gutes Buch dazu, wenn auch die Weber'schen Setups in der Welt der BMWs "nicht unumstritten" sind (mein E89 hat kein Weber-Setup ...), was aber an der Richtigkeit der Erklärungen zur Fahrphysik nichts ändert:


    Fahrdynamik in Perfektion: Der Weg zum optimalen Fahrwerk-Setup
    Sportfahrer sind immer auf der Suche nach der besten und effektivsten Möglichkeit ihr Fahrzeug schnell und leistungsstark zu tunen. Doch viele Fahrer wissen…
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    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

    7 Mal editiert, zuletzt von MiSt ()


  • Wie sieht das denn bei euch aus an der Hinterachse?

    Es gibt kaum einen Murena bei dem die Hinterachsgeometrie genau stimmt. Je nach dem wie sich die Karosse beim Verzinken verformt, stehen die Aufnahmen nun mal.

    Man kann nur korrigieren durch vergrößern / anpassen der Bohrungen und entsprechendem Ausrichten der Schwingen.


  • Nimmt man gegensinnig Plättchen v./h. weg bzw. fügt hinzu, so dreht man den oberen Querlenker bzw. das obere Traggelenk nach hinten oder nach vorne. Das ändert (NUR) den Nachlauf und lässt den Sturz, wie er ist.

    Hallo Michael,


    danke für die tolle Sammlung an Infos.


    Da ich gefühlt zu wenig Nachlauf hatte, habe ich nur vorne Plättchen entnommen um den Sturz zu korrigieren. Dadurch hat sich auch mein Nachlauf vergrößert...


    Geradeauslauf ist spürbar verbessert, straffere Lenkung, bzw. Rückstellung der Lenkung nach Kurvenfahrt.


    Bei meinem MR2 AW11 lässt sich das Alles auch wunderbar einstellen/verstellen (an vo. u. hi. Achse).


    Widersprechen würde ich aus meiner Erfahrung nur beim Sturz: Negativer Sturz macht das Auto Kurven gieriger (Slalom) aber schwächt auch den Geradeauslauf...


    lg

    Ronald

  • Neben den Herstellervorgaben und der Sinnhaftigkeit von Symmetrie re./li. gibt es bei der Fahrwerkseinstellung auch noch persönliche Präferenzen und somit "Freiheitsgrade".

    MiSt

    Einen nicht ganz unwichtigen Aspekt hast du da leider etwas vergessen.

    Der ganze Spaß macht sich (je nachdem wie gut oder schlecht man es hinbekommen hat) positiv oder eben negativ beim Bremsen bemerkbar, spätestens wenn die Straßenverhältnisse nicht ganz so ideal sind. Zum sportlich anspruchsvollen Fahren gehört bei mir auch entsprechendes Bremsen.

  • MiSt

    Einen nicht ganz unwichtigen Aspekt hast du da leider etwas vergessen.

    Der ganze Spaß macht sich (je nachdem wie gut oder schlecht man es hinbekommen hat) positiv oder eben negativ beim Bremsen bemerkbar, spätestens wenn die Straßenverhältnisse nicht ganz so ideal sind. Zum sportlich anspruchsvollen Fahren gehört bei mir auch entsprechendes Bremsen.

    Mit Bremsen und Oldies ist das so eine Sache: Wenn ich bei meinem moderenen Mitsu so in die Eisen steigen würde, wie ich das bei meinen Oldies mache, dann würde ich samt Gurt u. Schalensitz durch die Windschutzscheibe fliegen ;)


    Der Murena bremst eigentlich dem Baujahr entsprechend ganz brav. Die schlechtesten Bremsen die ich jemals erfahren habe hat der Lotus Elan M100. Die (vorne) wurden aus dem GM Regal geliehen und sagen wir mal so: Man muss schon sehr, sehr vorausschauend fahren damit man damit leben kann... Bei dezenter Leistungssteigerung (es lebe der Turbo!) hilft da nur ein entsprechendes Upgrade der Bremsanlage.


    Aus heutiger Sicht muss ich sagen ich halte grundsätzlich nichts von "Upgrades" an Motoren, Fahrwerken und Bremsen an Oldies und Youngtimern (Ausnahme zeitgenössisch passende Bauteile).


    Am Ende hat man dann einen Oldie, der sich im schlimmsten Fall so gut, fehlerfrei und emotionslos wie ein modernes Auto fährt und das wollen wir doch auf keinen Fall... :)


    lg

    Ronald

  • Aus heutiger Sicht muss ich sagen ich halte grundsätzlich nichts von "Upgrades" an Motoren, Fahrwerken und Bremsen an Oldies und Youngtimern (Ausnahme zeitgenössisch passende Bauteile).

    Hallo Ronald,


    na, da muss ich sagen, kommt drauf an um welche Fahrzeuge es sich handelt. Beim Murena fällt mir dazu nur ein, dass damals SPAX bei einigen zum guten Ton gehörte (ob das seinerzeit schon so toll war, sage ich damit nicht).

    Oder aber DEVIL, war auch bei einigen ein Muss.

    Aber Du hast schon Recht, man kann auch zu Tode "optimieren", so gesehen ist Dein Hinweis "zeitgenössisch" absolut treffend.

    Dennoch, der Murena war seinerzeit durchaus ein Fahrzeug, bei dem gerne mal individualisiert wurde. Für mich ist hier immer noch die Qualität, die Sinnhaftigkeit und die Stilsicherheit wesentlich.

    Da würden für mich auch einige nicht zeitgenössische Änderungen in Frage kommen, wenn sie reversibel sind und z.B. eine Verbesserung der Betriebssicherheit darstellen. Ginge bei mir z.B. bei neueren Spritleitungen los, weil die alten Textilleitungen den modernen Sprit nicht vertragen. Sehen zwar nicht so schön aus, aber wenn´s dicht hält...

  • Mit Bremsen und Oldies ist das so eine Sache ...

    Da hast du voll und ganz Recht, weshalb ich ja auch schrieb, dass man bei der Fahrwerksgeometrie gerade das Bremssystem nicht vergessen darf.

    Ich glaube nicht, dass die meisten Oldtimer-Besitzer fähig sind, durch „persönliche Präferenzen und somit Freiheitsgrade“ sicherheitstechnische Aspekte an derart alten Fahrzeugen wirklich zu optimieren und so Herstellervorgaben entscheidend verbessern.

    Ganz nebenbei bin ich der Meinung, dass die Bremsanlage des Murena ordentlich gewartet absolut ausreichend und passend ist. Wie auch das ganze Fahrwerk, wenn es richtig eingestellt und in Schuss ist.

    Ich will das ganz sicher nicht abstreiten, dass es Leute gibt, die da was positiv verändern könnten.

    Aber wer hat nicht alles schon sein Auto breiter, schneller und toller gemacht, ohne dass es tatsächlich besser wurde.

    Beim Murena fällt mir dazu nur ein, dass damals SPAX bei einigen zum guten Ton gehörte ...

    Bei einigen sicher. Ich traf aber auch ausreichend Murenafahrer, die hatten die Dinger drin und waren damit weniger glücklich.

    Offenbar findet man nicht bei allem, was man einstellen kann, eine bessere Konstellation ...

  • Lars_NRW  murena22

    Das dürft ihr natürlich und das ist auch in Ordnung. Ich hab immer noch die Originaldämpfer drin, bin (bis jetzt) damit absolut zu frieden und schon wesentlich schlechtere Abstimmungen (in anderen Autos) gefahren. Wer diese Sachen entwickelt und für den Murena zugelassen hat, hatte ja sicher auch eine entsprechende Ausbildung und Fachwissen.

    Ich denke nur, was das Fahrwerk in Spur und Sturz anbetrifft, darf man sich schon an die Vorgaben des Herstellers halten. Die Ingenieure haben sich schon was dabei gedacht und bei MATRA war man diesbezüglich ja gar nicht so schlecht. Da haben mitunter Rennfahrer ihre jahrelange Erfahrung eingebracht und ich würde nicht von mir behaupten, durch spitzfindige Veränderungen da entscheidende Vorteile für mich und die Konstruktion rausholen zu können.

    Ich habe in den 90ern mal beim TÜV gearbeitet (in der Halle der Sonderabnahmen), da wurden natürlich auch Fahrwerke wegen Umbauten und anderweitigen Veränderungen vermessen. Der Aufwand war schon nicht unbeträchtlich.

  • Selbstverständlich haben sich die Ingenieure etwas bei den Werksvorgaben gedacht. Allerdings werden üblicherweise mehrere Setups konzipiert, nur eines davon schafft es in Serie. Dabei spielt dann unter anderem die Zielgruppe eine Rolle. Wie sehr sowas in die Hose gehen kann, ist beim Z4 E89 zu beobachten. Das Auto ist ab Werk fahrdynamisch unterirdisch (damalige Zielgruppe eine andere als beim Vorgänger), das lässt sich aber durch Umjustieren dramatisch aufwerten - vom Einbau eines einstellbaren Fahrwerks mal abgesehen (+ das erforderliche Know-How, damit etwas sinnvolles anzufangen).


    Ferner bestehen Werksvorgaben entweder aus einem Nennwert ±Toleranzen, oder einem Zielfenster für die Werte. Beides führt dazu, dass es eine serienmäßige Bandbreite von Fahrzeugen und zugehörigen Fahreigenschaften gibt, die für einen geübten Fahrer mit sensiblem Popometer erfahrbar sind. Ebenso wie Reifenluftdrücke, -marke und -alter. Man sollte grundsätzlich nie unterschätzen, wofür ein Mensch Sinne entwickeln kann.


    Nicht umsonst werden Rennfahrzeuge für jede Rennstrecke neu eingestellt - in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Fahrer und dessen , JA, Vorlieben (und Unterstützungsfähigkeiten. M. Schumacher war diesbezüglich bei seinen Renningenieuren sehr beliebt, weil es wohl sehr einfach war, mit ihm zusammen zu arbeiten). Dabei kommen in aller Regel innerhalb eines Teams leicht unterschiedliche Setups raus am nominell identischen Auto.


    Dann gibt es noch das Thema, dass z.B. für die C2 Werksvorgaben aus den 60'ern existieren, ausgegeben für Diagonalreifen. Die sind mit heutigen Stahlgürtelbereifungen praktisch unbrauchbar. Daher hat sich im Laufe der Zeit für die vom Fahrwerk her baugleiche C3 folgende Tabelle etabliert für aktuelle Reifen:



    Man sieht einerseits klare Tendenzen, an welchem Parameter wohin geschraubt wird, man sieht auch beträchtliche Abweichungen. Mit TÜV-Abnahme hat das im übrigen nichts zu tun. Der TÜV will einstellbare Fahrwerke eintragen statt des Serienfahrwerks (= bauliche Veränderung), mit wie viel oder wenig Sachverstand das dann eingestellt wird - tja.


    Und dass beim Murena die HA nicht einstellbar ist, empfinde ich nicht als Qualitätsmerkmal. Bei der Vette ist auch hinten alles einstellbar, ohne an Löchern zu feilen.

    Gruß

    Michael St*****


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    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

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  • Wer diese Sachen entwickelt und für den Murena zugelassen hat, hatte ja sicher auch eine entsprechende Ausbildung und Fachwissen.

    Ich denke schon, denn für die Endabstimmung des Murena hatte ein gewisser


    Jean-Pierre Beltoise

    seine Finger im Spiel :)

    Für den ganz normalen Betrieb fand ich die Abstimmung übrigens immer absolut brauchbar. Wobei ich eigentlich sagen muss, das mir das Fahrwerk bei meinem Bagh II besser gefiel.

    Mir kommt die Hinterachsfederung beim Murena wesentlich stoßiger vor, als beim Bagh. Da spielt wohl die andere Charakteristik der Federstäbe mit rein.

    Manche verwechseln wohl immer noch knüppelhart mit gut, wie z.B. der Artikel in der ClassicCar" 1/2024 von soft spricht und die Lenkung als unpräzise.

    Letzteres halte ich für kompletten Blödsinn. Soft mag in soweit stimmen, als dass man nicht durchgeprügelt wird - vermutlich die angesprochene progressive Drehstabwirkung. Aber am Geradeauslauf und auch beim Kurvenverhalten gab´s für mich nichts zu meckern.

    Zumal, wie Einige schon andeuten, jedes Setup für Serienfahrzeuge ist immer ein Kompromiss für den Alltagsbetrieb.

    Das Gleiche gilt ja auch bei der Motorabstimmung. Einen komplett rennmäßigen Motor, der seine Leistung aus der Drehzahl holt ist im Stop & Go nun wirklich nicht die Lösung 8).

  • Ronald

    Da haben mitunter Rennfahrer ihre jahrelange Erfahrung eingebracht -

    - denn für die Endabstimmung des Murena hatte ein gewisser Jean-Pierre Beltoise seine Finger im Spiel -

    Was eine recht bekannte Geschichte ist und nicht einmal Nicht-Matra-Fahrern unbekannt war. Es gab ja schon wegen der Sporterfolge nicht wenige Berichte in der Presse und obwohl die Straßenfahrzeuge auch gelegentlich den einen oder anderen Kritikpunkt erhielten, wurden besonders die Fahrwerke und deren Abstimmung zumeist positiv erwähnt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich das sonderlich verschlechtert haben soll, wenn man sich bei Reparaturen und Wartung an der Herstellervorgaben orientiert.

  • Aus meiner Sicht unterschreibe ich Alles was hier zum Thema geschrieben wurde:


    Wenn Jemand mit dem Murena auf der Rennstrecke bspw. Slalom fährt wird er sicher ein anderes Fahrwerk und andere Einstellungen brauchen als die Werksvorgbaben hergeben. Ebenso andere Bremsen - wenn man das Ernst angehen möchte...


    Für den Straßenbetrieb mit original 80er Jahre-Feeling (mein Einsatzgebiet) würde ich mich an die Vorgaben halten und max. Koni Dämpfer einbauen. Mein Motto: Möglichst nah am Original...


    Zurück zu den Werksvorgaben lt. Werkstattbuch - Vorderachse:


    Sturz 0

    Nachlauf +2,30°

    Spur 0-2mm Vorspur

    Höhe Fahrbahn bis Achsträgerrohr Re. 172mm, Li. (Fahrerseite) 175mm (Prozedur, Zuladung etc. beachten!)

    Einstellung Lenkungshöhe - da steige ich derzeit komplett aus...


    Kann das Jemand so bestätigen?


    Hinterachse? Kann die Sollwerte Jemand ergänzen?


    lg

    Ronald

  • Die Lenkungshöhe ist im Gegensatz zu Sturz/Spur/Nachlauf kein "Rumspielparameter". Sie muss stimmen, damit der Wagen beim Einfedern möglichst wenig die Spureinstellung ändert, und schon gar nicht zur Seite zieht. Letztlich geht es um die Befestigung des Lenkgetriebes am Chassis und den Ausgleich von Toleranzen dabei, wenn es konstruktiv welche gibt.


    Hier ist eine imho gute Erklärung mit Beschreibung einer einfachen Kontrollmöglichkeit.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

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    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

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