Bremsleuchten gehen nur noch sporadisch: Wo liegt der Fehler und wo ein Verbindungsstecker?

  • Hallo,

    bei der Überprüfung der Beleuchtung (HU steht an), habe ich festgestellt, daß die Bremsleuchten nicht funktionieren. Ich habe dann geprüft, ob Spannung am BL-Schalter anliegt: tut es. Dann habe ich geprüft, ob der Strom auch nach dem Schalter noch da ist: Ja. Aber beim Multistecker rechts hinten im Kofferraum kam nichts an. Habe alles wieder zusammen gebaut und das Bremslicht leuchtete! Ich dachte, vielleicht Kontaktschwäche am Multistecker. Aber 2 Stunden später ist das Bremslicht wieder tot: Kein Strom kommt am hinteren Stecker an. Nun will ich morgen den Fehler systematisch einkreisen. Im Schaltplan kann ich den Kabelverlauf des Kabels 71 vom BL-Schalter zum hinteren Multistecker finden. Aber wo liegt der andere Multistecker, der auf dem bekannten Schaltplan zwischen der Wischwasserpumpe links und dem Gebläse rechts eingezeichnet ist? Ist es vielleicht einer von den zweien im vorderen "Motor"-raum (wie nennt man das eigentlich beim Mittelmotorwagen?) rechts in der Nähe der Spritzwand? Wenn ich den Stecker fände, würde das die Eingrenzung des Fehlers deutlich erleichtern. Deshalb meine Bitte an Euch: Weiß zufällig jemand von Euch, wo der Stecker liegt und ob es noch weitere gibt? Für alle Hinweise wie immer besten Dank im voraus.

    Gruß Chris

  • Hallo MM16_Franken,

    vielen Dank für Deinen Hinweis zur Lage der Steckverbindung. Es lag wirklich am Stecker. Der entsprechende Pin (Mitte unten mit weißem Kabel und blauem Farbtupfer) war nach oben rausgewandert, da die Gegenraste den Pin nicht im Stecker gehalten hat. Warum das passieren konnte, erschließt sich mir nicht, denn abgebrochen o.ä. war da nichts. Andererseits kann in 40 Jahren so manches passieren. Ich habe die vorhandene Messingraste etwas abgespreizt und den Pin wieder in den Stecker gesteckt. Ist sofort eingerastet. Bei der Gelegenheit habe ich alle erreichbaren Stecker und Masseanschlüsse gepflegt und auch die tw. geplatzten schwarzen Gummitüllen umwickelt. Gibt es dazu wohl auch Neuware, die man über den Stecker ziehen kann? Das wäre dann wieder richtig fein, denn das Isolierband hält meist nicht ewig und schmiert leicht.

    Gruß Chris

  • Bestenfalls Schrumpfschlauch und Gewebeband, damit kommt man gut zurecht. Isolierband ist wirklich nicht die beste Wahl. Zitat meines Lehrmeisters: "Lüsterklemmen und Isolierband ist Fusch!" Die Gummitüllen haben tatsächlich nicht das ewige Leben und sind irgendwann alle verschlissen. Und erst zum Schluss etwas Kontaktspray rein, sonst klebt nichts mehr richtig.

  • Und erst zum Schluss etwas Kontaktspray rein, sonst klebt nichts mehr richtig.

    Da muss ich leider widersprechen.


    Das Kontaktspray kommt am Anfang dran, um die Kontakte zu reinigen und Korrosion zu entfernen. Danach wird es gründlich entfernt, damit es nicht seinerseits neue Korrosion auslöst.


    Kontaktspray ist ein Reinigungsmittel aber kein vorbeugender Kontaktschutz!


    Zum Vorbeugen kann man am Ende etwas (Pol-)Fett auf die Kontakte auftragen, aber eben kein Kontaktspray.

  • Da möchte ich wiederum entgegnen:

    wir hatten in der Werkstatt stets Kontakt-Reinigungsspray und Kontaktspray, das waren zwei verschiedene Produkte. Kontakt-Reinigungsspray kann natürlich vorher verwendet werden und wird beschrieben mit: "dunstet nach 40-50 Sekunden ab", da musste man im Nachhinein nicht entfetten. Greift aber unter Umständen Gummi an.

  • Meine Empfehlung:

    1. zuerst Kontakt 60 ("stark oxidlösend"), Kontakte dann mehrfach stecken/lösen
    2. Im Falle der Flachstecker in der Muräne oder alten Amis, oder der Lucas-Rundstecker in britischen Autos ggf. vorsichtig nachbiegen für mehr Kontaktdruck. In diesem Fall Punkt 1 wiederholen
    3. dann Kontakt WL ("Sprühwäsche für Kontakte") - alternativ Bremsenreiniger zum Entfetten und Entfernen der aggressiven Oxidlöser-Reste
    4. zum Schluss ggf. Polfett, wenn man damit rechnet, dass der Kontakt wieder Feuchtigkeit abbekommt

    Wahlweise äquivalente Produkte anderer Hersteller.

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

  • Bezüglich des Kontaktsprays stimme mit MiSt und Horst überein.

    Damit es die Qxydschicht lösen kann muss es recht aggressiv sein und nach getaner Arbeit sollte es schon neutralisiert werden.


    Bestenfalls Schrumpfschlauch und Gewebeband, damit kommt man gut zurecht. Isolierband ist wirklich nicht die beste Wahl. Zitat meines Lehrmeisters: "Lüsterklemmen und Isolierband ist Fusch!" Die Gummitüllen haben tatsächlich nicht das ewige Leben und sind irgendwann alle verschlissen. Und erst zum Schluss etwas Kontaktspray rein, sonst klebt nichts mehr richtig.

    Normales Isoband finde ich auch nicht so gelungen, aber sucht mal nach selbstschweißenden Isolierband. Mit dem Zeug habe ich recht gute Erfahrungen gemacht, auch z.B. bei durchgescheuerten Bowdenzügen am Fahrrad. Im Prinzip wird das Band erst gestreckt (vermutlich dadurch aktiviert) und dann stramm gewickelt, dadurch "verschweißt" es sich komplett. Ist fast wie Schrumpfschlauch, nur eben als Tape und ohne äußere Hitzeeinwirkung zu verarbeiten.

    Wobei eine hier ein Mix aus Schrumpfschlauch und den Tape vielleicht die beste Lösung wäre.

    Also Schrumpfschlauch über den Stecker mit einem gewissen Überhang und dann diesen weiter zum Kabel mit Tape umwickeln.

  • Bezüglich des Kontaktsprays stimme mit MiSt und Horst überein. Damit es die Qxydschicht lösen kann muss es recht aggressiv sein und nach getaner Arbeit sollte es schon neutralisiert werden.

    Da spricht nichts dagegen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Kontaktspray eine konservierende und schmierende Wirkung hat, während Kontaktreinigungsspray das eher nicht tut und idealerweise flüchtig ist. Aggressivität bei der Reinigung ist prinzipiell auch nicht unbedingt wünschenswert, da die Flüssigkeit mitunter in die Isolation des angeklemmten/angepressten/angelöteten Leiter eindringt und da nicht so einfach wieder neutralisiert werden kann. Wie feinadrige Litze auf Dauer mit so etwas umgeht, muss nicht immer von Vorteil sein.

    Es ist tatsächlich so, wie LM72/73 das schreibt, da gibt es verschiedene Produkte für verschiedene Anwendungszwecke.

    Wir haben zwar auch ein Kontaktreinigungsspray da, in unserer Werkstatt werden Kontakte allerdings fast nur mechanisch gereinigt, um später mit Kontaktspray konserviert zu werden. Das liegt vor allem an den strengen Vorschriften der Auditoren. So der betriebliche Alltag basierend auf einigen Jahrzehnten Elektronikererfahrung. Es darf natürlich jeder vorgehen, wie ihm beliebt und ich möchte das auch nicht weiter vertiefen.

    Normales Isoband finde ich auch nicht so gelungen, aber sucht mal nach selbstschweißenden Isolierband.

    Was eigentlich selbstvulkanisierend heißt und auch zwei Nachteile hat. Zum Einen ist es mechanisch nicht sonderlich fest (da hält jedes PVC-Band mehr ab) und trägt zum Anderen sehr dick auf (auch da ist jedes PVC-Band dünner). Keine Frage, das Zeug ist gut, wo es sich zufriedenstellend benutzen lässt.

    Wobei dieses Klebeband chemisch und Schrumpfschlauch mechanisch funktioniert.

    Idealerweise benutzt man Gewebeband im KFZ-Bereich (was tatsächlich auch viele KFZ-Zulieferer so sehen), da es viele gute Eigenschaften vereint, nur bei der Verarbeitung etwas anspruchsvoller ist.

    Eine schlechte Sache ist selbstvulkanisierendes Band selbstverständlich nicht, man sollte nur auf das Alter achten. Gelegentlich sieht es von Außen noch ganz gut aus, hält aber nicht mehr richtig. Was zumeist nicht sofort auffällt.

    Es gibt auch noch hochflexible Gummitüllen, die werden aber nur in kurzen Stücken geliefert und müssen mit einer speziellen Zange aufgebracht werden. Die machen sich an Steckern auch sehr gut, funktionieren rein mechanisch (brauchen also keine Wärme) und haben eine höhere Flexibilität als Schrumpfschlauch.

    ... auch z.B. bei durchgescheuerten Bowdenzügen am Fahrrad ...

    Und gerade hier (probier das mal) macht sich Schrumpfschlauch hervorragend. So habe ich auch schon das Handbremsseil am Murena repariert. Schrumpfschlauch hat den Vorteil, dass dem völlig egal ist, welches Schmiermittel auch immer darunter ist. Funktioniert und hält trotzdem. Außerdem (damit lässt sich etwas spielen) gibt es verschiedene Farben, wobei sich blau an einem MATRA ganz gut macht ...

    Wie auch immer, jeder wird seine ihm am besten zusagende Vorgehensweise finden.


    Chris

    Und wie ging deine Fehlersuche (Überarbeitung) aus?

    Einmal editiert, zuletzt von Sachse () aus folgendem Grund: Falsch formuliert.

  • Hallo Sachse,

    mein Fehlersuchergebnisse hatte ich ja schon am 6.8. zum besten gegeben. Für den Steckerschutz gibt es nun verschiedene Vorschläge. Bei normalen Einzelsteckern arbeite ich mit Schrumpfschläuchen. Aber für die 6fach-Stecker? Nun habe ich im Netz gefunden, daß es auch Schrumpfschläuche 1:4 gibt mit ziemlich großen Durchmessern. Das müßte doch auch gehen. Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht?

  • Hallo,

    der Schlauch (1/4 - nur mit Kleber lieferbar) ist angekommen, und ich habe schon einen Versuch gemacht. M.E. ist der Versuch sehr ordentlich. Der Schlauch schließt sehr gut. Man muß den Schlauch mit der Wärmepistole schon ganz schön stark erwärmen, bevor er schrumpft. Zumindest mehr als bei den üblichen Schläuchen. Ich hoffe mal, daß die Wärme nicht dem Stecker oder den Kabeln schadet.

    Und hier nun ein Bild:

    Gruß Chris

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!