Murena 2.2 Registervergaser

  • Hallo Leute,


    da ich wenig Ahnung von den Murena 2.2 Registervergasern habe (ich hatte bisher nur Murena S und 1.6er restauriert) stelle ich hiermit ein Problem vor, bei dem ich hoffentlich Hilfe erhalte.


    Murena 2.2 springt mit Choke einwandfrei an und läuft sehr ruhig.

    Nach der Warmlaufphase schiebe ich wie gewöhnlich den Chokezug schrittweise wieder rein.

    Die Drehzahlen gehen auch so runter, wie gewünscht.

    Dies funktioniert bis 1500 Umdrehungen einwandfrei.

    Jetzt der Fehler: Schiebe ich den Choke erneut etwas rein und die Drehzahl sinkt unter 1500 geht der Murena sofort aus, als wenn man den Zündschlüssel raus gezogen hätte.

    Mit Choke springt er sofort wieder an und läuft einwandfrei, bis 1500 Umdrehungen und geht dann sofort wieder aus.


    Aufgrund dieser Problematik habe ich den Vergaser komplett zerlegt und gründlich gereinigt.

    Danach habe ich ihn 2x ins Ultraschallbad gelegt und gründlich ausgeblasen.

    Die beiden Hauptdüsen und die kleinere Düse habe ich selbstverständlich auch gründlich gereinigt.

    Danach habe ich den Vergaser mit Repsatz und neuen Dichtungen verbaut.

    Das Problem ist immer noch da, es trat keine Verbesserung ein.


    Fakten zum Fahrzeug: Murena 2.2 von 1982, Erstbesitz eines Freundes.

    Der Matra hat erst knapp 60000 km auf der Uhr. Alles ist original.

    Verteikerkappe und Finger sind neu.

    Zündspule ist neu.

    Zündkabel sind neu


    Ich bitte um Lösungsvorschläge


    Chris

    Offensichtlich maße ich mir nicht an, alles besser zu wissen ;)

  • Hallo Marcel, vorweg: Habe leider bei den Vergasern auch wenig bis gar kein Ahnung - arbeite immer nach dem Prinzip "copy paste" ;)


    Das Problem lässt sich sicher auf den Vergase einschränken, wie du schreibst.


    Mein Tipp:


    Wenn sich das Problem gar nicht lösen lässt, dann könntest du vom "Franzosen" einen Neuen bestellen. Der ist fast plug und play - der einzige Unterschied ist ein 6mm(?) Loch in der Abdeckplatte (dazu gibt´s ein Posting von mir hier im Forum). Bevor du Stunden in die Problemsuche investierst ist das vielleicht der bessere/günstigere Weg...


    lg

    Ronald

  • Ohne diesen Registervergaser genauer zu kennen tippe ich mal auf die Übergangsbohrungen im Bereich der fast ganz geschlossenen bzw. etwas geöffneten Drosselklappe.

    Dabei gehe ich davon aus, dass bei diesem Vergaser wie bei den meisten auch der Leerlaufanschlag durch den Choke verstellt wird (Leerlaufanhebung). Beim weiteren Schließen der Drosselklappe durch weniger Choke kommt dann eine andere Bohrung zu Tragen oder eben auch nicht falls diese verstopft ist.

  • Hallo Marcel,


    ich pflichte da Host bei, da ich dies auch bei anderen Vergasern kenne.

    Im Bereich der Drosselklappe gibt es dort mehre kleine Bohrungen (Übergangsbohrungen) im Vergasergehäuse.

    Je nach Stellung der Drosselklappe werden diese überdeckt.

    Bei Betätigung des Chokes wird auch der Drosselklappenanschlag oftmals mit betätigt.

    Daher ist es gut möglich, dass die eigentliche Leerlaufbohrung trotz Reinigung im Ultraschallbad immer noch verschlossen sind und der Vergaser momentan nur über das Hauptdüsensystem bzw. über die Übergangsbohrungen Sprit bekommt. Dafür spricht für mich auch die Leerlaufanhebung. Daher ist die Erklärung für mich plausibel.

    Ist die Drosselklappe geschlossen, sollte der Kraftstoff nur über diese Leerlaufbohrung kommen, ist die dicht stirbt der Motor ab.


    Wenn Du ein CO-Messgerät hast, versuche doch einfach einmal an der Leerlaufgemischschraube zu drehen - ändert sich dort nichts, müsste es daran liegen.


    Alles Gute


    Michael

  • Sooooo, Lösung gefunden.

    Eins vorab, es war nicht der Vergaser.


    Ein alter Matrafuchs (Otto Wohlleib) hat mir mitgeteilt, dass er dieselben Symptome schon vor 40 Jahren mal an seinem 2.2er hatte.

    Und bei ihm war es das Zündsteuergerät.

    Ich hätte da jeden Betrag drauf gesetzt, dass es das Zündsteuergerät nicht sein kann. Denn die reine Logik widersprach hier tatsächlich den Fakten.

    Der Murena sprang sofort problemlos an und lief zwischen 5000 und 1500 Umdrehungen einwandfrei.

    Für mich logisch, dass das Zündsteuergerät o.k. sein muss.

    Erfahrungsgemäß springt ein Matra oder auch Simca mit einem defekten Zündsteuergerät nicht an.

    Das stimmt auch so, aber eben nicht beim 2.2er Zündsteuergerät.


    Denn wie kann es sein, dass das Modul beim Start mit geringster Drehzahl funktioniert und einen Funken erzeugt, bei Drehzahlen unter 1500 aber dann nicht mehr? Klingt komisch, ist aber so.

    Ich werde diesen für mich neuen Fehler unter der Rubrik "again what learned" abspeichern.


    Allerdings hat es auch nicht geschadet, den noch nie überholten Vergaser mal gründlich zu reinigen und neu ein zu stellen.

    Der Murena läuft wieder einwandfrei.

    Und ich habe jetzt auch den Registervergaser verinnerlicht.


    Gruß

    Marcel

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