Anbei ne grobe Anleitung, wie man nur das Getriebe raus bekommt, ohne den Motor mit raus zu nehmen. Die Anleitung gilt für ne Hebebühne.
1. Rad runter, danach muss jemand kräftig auf die Bremse treten, um die Radlagermutter mit einer 36er Nuss zu öffen. Vorher muss die Verklopfung mittels Körner aufgestemmt werden.
2. Bremssattel auf der Fahrerseite wegbauen und mit einem Draht an der Fahrwerksfeder befestigen.
Vorher das Handbremsseil aus dem Sattel aushängen und anschließend aus dem Hebel heraus klopfen. Hier hilft meistens ein Gabelschlüssel, um darauf dann mit einem Hammer das Seil aus dem Loch zu klopfen. Es reicht aus, nur die Keile von den Sätteln zu lösen, die Zangen können an der Schwinge bleiben. Radlagermutter aufschrauben und weg legen.
3. Beten, dass die Karosserieschrauben der Schwingen raus gehen, ansonsten mit dem Elektrofuchsschwanz beide Schrauben durch sägen. Hinterachsschwinge komplett ausbauen, es hilft dabei mit einem 2ten Mann diese nach unten zu drücken, damit man die kurze Antriebswelle ausfädeln kann. Erneut beten, dass der dämliche Sicherungsring am Ende der Antriebswelle schon entfernt wurde, ansonsten kann es schwierig werden, die Antriebswelle aus dem Differential zu bekommen. Notfalls erst mal dran lassen (kann zusammen mit dem Getriebe raus.
4. Lange Schaltstange aushängen am großen Kugelkopf und kurze Schaltstange aushängen, die von der langen Schaltstange zum unteren Umlenkhebel geht. Dann irgendwo rechts hinten mit einem Draht befestigen, damit die nicht im Weg rum hängt. Schaltgestänge am Umlenkhebel aushängen, Schaltgestänge am hinteren Umlenkhebel aushängen (der an der Rückwand befestigt ist und zur Bananenschaltstange oben am Getriebe geht) Schaltstange die vom Umlenkhebel hoch zur Bananenschaltstange am Getriebe geht aushängen.
5. Kupplungsnehmerzylinder aus der Getriebehülse ausbauen. Auf der Seite mit dem Druckstück ist ein Sicherungsring, der muss raus. Wenn der KNZ locker ist, lässt er sich aus der Hülse ziehen, ist er fest bitte keine Gewalt anwenden. Gerne bricht die Alugetriebehülse ab. Wenn der KNZ fest ist immer wieder mit Caramba Rostlöser in die Zwischenräume sprühen. Notfalls mit einem Bunsenbrenner die Hülse erhitzen und immer wieder sanft mit einem Gummihammer auf den Stahlzylinder klopfen. Dieser Vorgang kann je nachdem, wie fest der KNZ festgerostet ist, mehrere Tage dauern. Aber irgendwann löst sich der KNZ. Dieser kann mit einer großen Wasserpumpenzange auf der Schlauchseite gegriffen und immer wieder sanft rauf und runter bewegt werden, bis sich der KNZ komplett gelöst hat. Dann raus ziehen und in das Blech unter dem Tank einklemmen. Es macht Sinn, den KNZ gleich zu überholen, wenn er ausgebaut ist.
6. Masseband vom Getriebe lösen, das am hinteren Umlenkhebel angeschlossen ist. Kabel vom Rückwärtsgangschalter abklemmen.
7. Motor sichern, indem man einen geeigneten langen Balken unter die Ölwanne stellt. Murena leicht absenken, bis sich der Motor leicht hebt und der Balken fest eingeklemmt ist. Ruhig mal kräftig an der Stellage rütteln und prüfen, ob alles fest ist. Wer immer noch Angst vor einem Absturz des Motors hat, kann zusätzlich oben über der Motorraumöffnung noch eine Eisenstange rüber legen und den Motor mittels einer Kette oder einer dicken Schlaufe sichern. Hab ich allerdings nie so gemacht, der Balken funzt seit 30 Jahren.
8, Alle Schrauben, die das Getriebe an den Motorblock befestigen ringsherum raus schrauben. Es sollten 6 oder 7 sein. Achtung, eine Schraube befindet sich von der Ölwanne aus gesehen und geht vom Motorblock ins Getriebe, bei allen anderen ist es anders rum.
9. Die Schraube an der Motoraufhängung (Aluklotz auf dem Getriebe) ausbauen. Bei dieser Gelegenheit können auch die beiden Bleche (Getriebehalterungen am Rahmen) ausgebaut und notfalls entrostet werden. Gleiches gilt für den Rahmen.
10. Getriebe heraus ziehen und entweder zu zweit auf den Boden legen oder auf einem Getriebeheber ablegen und am Stoßdämpfer entlang aus fädeln.
Da man jetzt überall schön ran kommt, kann man gleich das Schaltgestänge und die Umlenkhebel reinigen und schmieren.
Da ich es schon sehr oft gemacht und Übung darin habe, brauche ich alleine ca. 2,5 Stunden, vorausgesetzt alle Schrauben gehen auf und der KNZ geht problemlos raus. Je nachdem was klemmt, dauert es auch mal einige Tage länger, vor allem wenn man die Schrauben an den Schwingen raus sägen muss oder der KNZ so fest ist, dass man ihn über Tage hinweg immer wieder mit Caramba und Hitze behandeln muss.
Der Ausbau komplett mit Motor dauert ca. 4-5 Stunden (allein) wenn alle Schrauben aufgehen.
Wenn der Motor in Ordnung ist, empfehle ich nur den Ausbau des Getriebes. Beim Einbau sollte ein zweiter M/W/D dabei sein, damit man das Getriebe mit der Verzahnung der Vorgelegewelle wieder vom Getriebeheber durch die Kupplung in die Kurbelwelle einführen kann. Auch die Verzahnung der langen Antriebswelle sollte fluchten. Liegt es plan am Motorblock dran, kann es nicht mehr abstürzen und kann mit den Schrauben am Block fixiert werden.
Falls du das Getriebe nach dem Ausbau nicht in den Griff bekommst, dann schick es mir, WIR erledigen das dann.
Tipps und Tricks dann auf Anfrage.
Gruß
Marcel
P.S. wo hab ich jetzt bloß diese Anleitung wieder her?