Murena 2.2 restaurieren

  • Ich will mal nicht so sein und teile hier einige Bilder des Murena 2.2 Motors von Thomas Frisch von meinem Stammtisch, den ich seit einigen Monaten restauriere.

    Der Murena hatte einen Kopfdichtungsschaden und wurde dann am Straßenrand mehrere Jahre abgestellt.

    Thomas hat ihn für kleines Geld gekauft und ich restauriere ihn jetzt für ihn.

    Ich hatte noch nie einen so dreckigen Motor, es wurde hier sicher noch nie eine Dichtung getauscht, immer nur frisches Öl nachgekippt.

    Nach mehreren Stunden Reinigung konnte man tatsächlich den Block erkennen.


    Zylinder auf gebohrt und gelitert, neue Schmiedekolben rein, Kurbelwelle vermessen, war noch topp, alle Lagerschalen neu,

    Verdichtung erhöht, Hubraum vergrößert, Zylinderkopf komplett überholt mit neuen Ventilen und Ventilsitzen usw....

    Dichtsatz neu inkl. Aludichtung von Georg, Wasserpumpe neu, Anlasser überholt, Lima überholt, Vergaser überholt usw...usw...

    Selbstverständlich haben wir das Getriebe auch komplett überholt, ist jetzt besser als ab Werk.

    Alle losen Anbauteile habe ich pulverbeschichtet, den Motorblock mit Brantho 3 in 1 lackiert.

    Übernächsten Samstag dürfte der Motor fertig sein und kann dann wieder eingebaut werden.



  • Na das sind ja mal schöne Bilder! Auch wenn ich natürlich froh bin, dass ich diese Arbeiten hinter mir habe, finde ich die Fotos immer wieder interessant. Schöne saubere Arbeit. (Dir sind da die Stege der Zündkabelhalter etwas eingeknickt.)

    Kürzt du die Wasserpumpen-Welle noch oder baust du das so ein?

    Schön dass Du den Block wieder original grün gestrichen hast.

    Du meinst, der Block ist wirklich original in grün?

    Ich habe meinen letztes Jahr schwarz verpasst, schien mir irgendwie logisch. Vorher war aber gar keine Farbe drauf. Und auch an den Motor davor (bis 1992) kann ich mich erinnern, der hatte ebenfalls keine Farbe. Wenn der grün war, waren es dann nur bestimmte Modelle oder Baujahre?

    Ich hatte es zwar schon einmal angesprochen, würde aber gern noch einmal fragen. Wo hast du den Krümmer her? Ich denke, da werde ich wohl auch noch einmal investieren müssen.

  • Saubere Arbeit!


    Schade eigentlich das in der Vergangenheit viele ihren verheizten Motor rausgerissen, und gegen einen Tagoramotor getauscht haben. Inkc. den kleinen Arbeiten damit der dann auch irgendwie passt.


    Schon das es heute noch möglich ist, so einem Motor wieder neues Leben einzuhauchen.

  • Murena 2.2

    Zweites Übermaß, Kolben haben das Maß 92,10

    Aprotec Schmiedekolben aus Frankreich

    Ich habe die dennoch vom Motorenbauer vermessen lassen und die haben tatsächlich alle 4 ein unterschiedliches Maß. Ist zwar im Hundertstelbereich, aber dennoch relevant.

    Da auch die Bohrungen im Block minimal unterschiedlich waren, habe ich selbstverständlich den kleinsten Kolben in die kleinste Bohrung usw...verbaut.

    Witzigerweise sind Schmiedekolben in der Größe nie exakt gleich, wogegen gegossene Kolben ab Werk immer das gleiche Maß hatten.

    Da möchte man meinen, dass die Qualität der Schmiedekolben besser sei, die Handarbeit macht sich dennoch bemerkbar. Wie gesagt...es sind Hundertstel bis 1000stel und hier kommt es bei den Murenamotoren sicher nicht drauf an.

    Dennoch habe ich so genau wie möglich gearbeitet.


    Außer beim Djet und M530 waren alle Matra Motoren grün.


    Grüßle

  • Hallo Sache, wie Du richtig festgestellt hast, passt der Einbau mit dieser Wasserpumpen-welle natürlich nicht. Ich hatte diese WP selber revidiert und gleich wieder durch eine vom Händler ersetzt. somit stimmte die Welle auch wieder.

    Meine Matra's 2.2l sind Modelle von 1981. Alle drei hatten von Anfang an grüne Motorblöcke.

  • Außer beim Djet und M530 waren alle Matra Motoren grün.

    Das finde ich ebenfalls interessant. Es sieht natürlich schön aus und Lacke auf dem Motor haben bei Autos ja eigentlich nur einen optische (bestenfalls korrosionschützende) Wirkung. Warum also wird dieser Motor lackiert? Ich denke, weiß es aber nicht, dass man das bei diesem Antrieb gar nicht sieht. Auch verwundert mich das Grün bei Matra.

  • Außer beim Djet und M530 waren alle Matra Motoren grün.

    Meine Matra's 2.2l sind Modelle von 1981. Alle drei hatten von Anfang an grüne Motorblöcke.

    Interessant. Mein aktueller Motor ist ein Tausch-Aggregat, also kein Original, wenn auch neu. Wenn der nicht grün war, wäre das sicher nicht verwunderlich. Mein erster Motor allerdings (zum damaligen Zeitpunkt 50000km gelaufen) war der Original-Antrieb und auch der war metallisch glänzend. Ich kann mich daran erinnern, weil mir im ersten Winter (1990) Teile des Kühlerkreislaufes eingefroren sind und ich bis zum Ansaugkrümmer alle Schläuche ersetzt habe.

    Aber murena22 , drei Autos mit grün lackierten Blöcken sind sicher kein Zufall ... und dazu noch die anderen Meldungen hier ...

    Ich denke, weiß es aber nicht, dass man das bei diesem Antrieb gar nicht sieht.

    Das ist richtig, sehen kann man den Anstrich nur mit sehr viel Mühe. Einfach so Haube auf hilft da nicht. Es wird sicherlich Korrosionsschutz gewesen sein und ja, blau hätte mehr Sinn.

    Stellt sich mir zum Einen die Frage, ob es eventuell auch unlackierte Blöcke oder noch andere Farben gegeben haben könnte. Zum Anderen lässt es mich grübeln. War der erste in meinem Auto verbaute Motor dann wirklich noch das Original? Und der Tauschmotor, den ich 1992 hab einbauen lassen, was ist das für einer? Der war original als neu bei PEUGEOT/TALBOT bestellt und auch eingebaut worden. Wurden die nicht lackiert?

  • Hallo,


    es gibt keine unlackierten Murenablöcke. Ich habe Motoren von X55 und auch 53C Muränen gehabt, darunter auch noch mehrere Tauschmotoren, die ich selbst ausgepackt habe. Jeder war lackiert.

    Sicher ist die Farbe im Laufe der Jahre abgeplatzt.

    Wie man Matra aber kennt ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass da mal auch ein unlackierter Motor das Werk verlassen hat. :)

    Alle Matramotoren waren normalerweise immer grün lackiert, auch die Tauschmotoren.

    Chryslermotoren waren immer hellblau lackiert.

    Die Motoren sind sogar innen lackiert, also auch im Kurbelwellengehäuse.

    Selbstverständlich wurden die Lagerungen und die Laufbahnen der Kolben nicht lackiert.


    Warum eine Motorlackierung?

    Dafür gibt es drei Gründe:

    1. Korrosionsschutz der Gussblöcke

    2. Ästhetische Gründe (mit Wiedererkennungswert)

    3. Sicherheit gegen Diffundieren von Öl durch den groben Guss


    Tatsächlich waren in den früheren Jahren Gussteile, wie Motorblöcke oder Gehäuse, so grob gegossen, dass dies eine temperaturbeständige und ölresistente Lackierung innen und außen nötig machte. Die Lackierung sorgte dafür, dass Öle nicht durch den groben Guss durch schwitzen konnten. Dies hat man einfach über die Jahrzehnte beibehalten, obwohl die Gussqualität sich soweit verbessert hat, dass z. B. in den 80er Jahren nichts mehr durch geschwitzt hat.


    Falls jemand in Zukunkt seinen Block lackieren möchte.....

    Merke: Alle Bauteile, die besonders heiß werden, sollten nur sehr dünn lackiert werden.

    Motoren, Auspuffanlagen, Krümmer usw...

    Hintergrund ist, dass diese Bauteile sich mehr oder weniger durch die Hitze ausdehnen.

    Wenn man jetzt zu viele Lackschichten aufträgt, dann dehnt sich die unterste Lackschicht mit Verbindung zum Bauteil mehr aus, als die oberste Lackschicht, die an der Luft ist.

    Spannungsrisse im Lack sind die Folge, die im Laufe der Zeit zum Abblättern des Lacks führen.

    Dementsprechend sollte man nur eine deckende, maximal 2 dünne Schichten auf heiße Bauteile lackieren. Der Lack dehnt sich also immer gleichmäßg mit dem Bauteil aus. Dann haftet der Lack länger.

    Ein weiterer Grund für eine dünne Lackschicht auf dem Motor ist, dass dieser nicht nur durch Wasser, Öl und Benzin gekühlt wird, sondern auch durch Abstrahlen der Hitze an die Umwelt.

    Ist ein Motor zu dick lackiert, wirkt der Lack isolierend, was sich über die Jahre negativ auswirken kann. Gerade Murenamotoren, die ja kaum Fahrtwind abbekommen, sollten nicht zusätzlich isoliert werden, wenngleich der Wasserkreislauf ja vermeintlich immer für ausreichend Kühlung sorgt.


    Mir persönlich hat es unheimlich viel Freude bereitet, den völlig verrotteten Motor von Thomas wieder neu zu lackieren. Das gehört einfach dazu, auch wenn man später vom Block nicht mehr viel sieht.

    Gruß

    Marcel

  • Sicher ist die Farbe im Laufe der Jahre abgeplatzt. ...

    Die Motoren sind sogar innen lackiert, also auch im Kurbelwellengehäuse.

    Innen auch grün? In meinem Falle definitiv nicht! Was auch immer an dem Motor original gewesen ist, da war keine Farbe drauf. Der wurde mir damals in der Werkstatt lieferfrisch präsentiert, da man vor Einbau eine Zwischensumme kassieren wollte. Letztes Jahr beim Ausbau waren auch keinerlei Reste irgendeiner Farbe zu erkennen, statt dessen ein gleichmäßiger Überzug von feinem Rost. Da hätte ein etwaig vorhandenen Lack aber wirklich sauber und restlos abplatzen müssen. Die einzige Beschichtung war öliger Natur und ließ sich zudem wunderbar einfach entfernen. Innen war ebenfalls ausschließlich metallischer Glanz zu sehen, weshalb ich auch erst hier gelernt habe, dass die Motorblöcke eigentlich grün waren.

    Naja, nun ist es schwarz.

    Aber interessante Geschichte!

  • Hallo Zusammen

    Motorblöcke, die innen lackiert sind, habe ich in 50 Jahren Praxis noch nicht gesehen. Bei keinem Hersteller, auch nicht bei meinem 1.6er Murena. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich ablösender Lack vor das Ansaug-Sieb im Ölsumpf legt und dadurch der Öldruck weg ist.

    Beste Grüße

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