Schaltkonsole

  • Die Begründung von Matracat klingt plausiebel, danke Marcel für die Ausführungen.

    Da ist ganz sicher etwas Wahres dran. Doch die ganze Wahrheit kann es nicht sein, da der einfache Austausch der Konsolen wegen des versetzten Ausschnittes offensichtlich nicht zum vollen Erfolg führt. Außerdem erklärt es nicht ansatzweise das Vorhandensein von zwei unterschiedlichen Konsolen, zwei unterschiedlichen Schalthebeln und zwei unterschiedlichen Schaltstangen (plus diverser anderer Kleinteile).

    Ja, ich habe keinen Murena. Doch aufgrund der im Netz zu findenden Informationen neige ich nüchtern betrachtet dazu, die von Sachse geäußerte Vermutung als stichhaltiger anzusehen. Ich meine, daß die Firma Matra die an der Schaltung aufgetretenen Probleme wohl nicht nur mit einer neuen Konsole beseitigen wollten und daher einige Bauteile durch neue ersetzte.

    Daß die Schaltung geändert wurde und auch, daß es wegen des zunehmenden Spiels -und den damit verbundenen Folgeerscheinungen- gewesen sein muss, scheint ja außer Frage zu stehen.

    Da ich einen eckigen Ausschnitt habe, bei einer späten murena Version, habe ich und auch andere hier im Umkreis keine Probleme mit dem Anschlagen des Schaltknüppels an der Konsole und somit auch keine gebrochenen Konsolen.

    Wie wir alle wissen, hat das letztendlich auch nicht funktioniert,

    Da unterscheiden sich die Erfahrungen wieder.


    Chris

    Kannst du vielleicht doch noch einmal die Anbaumaße beider Konsolen vergleichen?


    Falls man noch einmal zur eigentlichen Frage zurück kommen möchte: "Hängt das mit bestimmten Baujahren oder Ausführungen zusammen?", entsteht die Vermutung, daß wohl 1600er und 2200er Murena bis zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Umbau betroffen gewesen sein müssten. Also würde es weniger mit einer Ausführung und mehr mit dem Baujahr zu tun haben.


    Was natürlich bleibt, isst die Frage, warum (vermutlich?) Belgier den Choke auf der anderen Seite haben.

  • Es bleibt zu erwähnen, dass der Schaltknüppel insgesamt vom Vorgängermodell Bagheera besser war, als der vom Murena.

    Der Murenaknüppel ist ja mit einer Plastikkugel in einer Plastikpfanne gelagert (2 Halbschalen), was nach vielen Schaltvorgängen auch zu gewaltig Spiel führt, vor allem wenn im Laufe der Jahre das Fett altert oder gar verloren geht. Die Plastikteile nutzen sich ab und werden immer kleiner.

    Ich habe das Problem gelöst, indem ich den Knüppel vom Bagheera eingebaut habe. Dieser hat eine Metallkugel, die mit ausreichend Fett eigentlich nie verschleißt.

    Auch die beim Murena eingebaute Rückwärtsgangsperre habe ich damit nicht mehr, ich muss den Knüppel nicht mehr drücken und nach rechts unten schieben, sondern nur noch nach rechts unten schieben.

    Und tatsächlich waren die ersten Muränen mit dem nach hinten gebogenen Knüppel insgesamt näher an der Konsole und haben dementsprechend schneller für einen Bruch derselben gesorgt, vor allem wenn sich das Spiel im Gestänge im Zusammenhang mit einer ausgeleierten Plastikkugel rasch vergrößert hat.

    Man konnte mit dem gebogenen Knüppel zwar vermeintlich sportlicher schalten, da dieser näher am Fahrer war, letztendlich ist es für einen größeren Fahrer wie mich sogar von Vorteil, wenn der Knüppel nicht ganz am Knie an liegt. Somit war der gerade Knüppel tatsächlich eine Verbesserung, wenngleich man nicht auf die Metallkugel hätte verzichten sollen.

    Hinzu kommt, dass der schnellere Schaltvorgang durch den gebogenen Knüppel zu schnellem Verschleiß der Synchronringe des 2ten Ganges geführt hat.

    Merke: Je länger ein Schaltvorgang beim Murena dauert, desto besser, weil die Drehzahlen runter kommen und der Synchronring mehr Zeit hat, das Getriebe runter zu bremsen. Da der Schaltweg vom ersten in den zweiten Gang bekanntlich der kürzeste ist, hat der Synchronring dementsprechend ganz schön zu tun.

    Ich habe bei Probefahrten immer schnell erkannt, wenn ein Matrafahrer seinen Murena mit einem Sportwagen verwechselt und dementsprechend geschaltet hat. Erfahrungsgemäß krachte bei diesen Fahrzeugen der zweite Gang schon weit diesseits der 50000 km. Und die Konsole war zu dem Zeitpunkt auch schon gebrochen.

  • Angesichts dieser plausiblen Ausführungen zur Historie des Schalthebels und der Ganghebelkonsole bekommt die Idee einer offenen Schaltkulisse (... da war doch noch ein Foto offen :S ...) eine ganz abenteuerliche Dimension 8) =O ?


    Immerhin: gelänge es, eine zu bauen, die aktuell funktioniert, würde sie einen nach einigen Tausend km wohl daran erinnern, dass die Mimik verschleißt (EDIT: Kugel und -pfanne sowie sonstige Umlenkungen des Gestänges schon wieder verschleißen und das dazu führt, dass die Schaltgassen in der Kulisse nicht mehr richtig stimmen /EDIT) 8o .

    Gruß

    Michael St*****


    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried-up river bed.

    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.

    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way.

    (from "Heathaze", by Tony Banks, Genesis)

    Einmal editiert, zuletzt von MiSt ()

  • War die bei allen Murenas mit geradem Schalthebel eingebaut? Mein 1600er hat die nicht.

    Ich habe schon in den 90ern sehr viele Murena-Fahrer getroffen, die das Ding ausgebaut hatten. Falls du nicht der Erstbesitzer sein solltest, könnte das schon für dich erledigt worden sein.

    Mir hat mal jemand erzählt, bei späteren Modellen soll das Teil gleich bei der Herstellung weg gelassen worden sein. Das glaube ich aber nicht, dann hätte es wahrscheinlich auch einen festen geraden Schalthebel gegeben, und den findet man in keinem Ersatzteilkatalog.

    Immerhin: gelänge es, eine zu bauen, die aktuell funktioniert, würde sie einen nach einigen Tausend km wohl daran erinnern, dass die Mimik schon wieder verschleißt 8o .

    Der Mimik würde durch die Zwangsführung ein ständiges Überdehnen/Überbeanspruchen der Konstruktion verhindern, schneller verschleißen wird sie dadurch also nicht.

    Auf jeden Fall nicht einfach und auch nicht universell zu verwenden. Und auch nicht original ...

  • Albert

    Das kann ich dir leider nicht beantworten, ist einfach schon zu lange her, wo ich mich damit befasst habe.

    Auch das Problem einer ständig gebrochenen Konsole habe ich schon lange gelöst.

    Ein Freund hat mir damals eine original aus 1mm Stahlblech nachgebaut.

    Bis auf die Zahlen ist kaum ein Unterschied erkennbar.

    Die hat den Vorteil, dass jetzt eher der Schalthebel abbricht, als dass die Stahlkonsole nochmal kaputt geht.

    Allerdings habe ich aufgrund des Schalthebels aus dem Bagheera auch so kaum Probleme mehr.

  • wenn ein Matrafahrer seinen Murena mit einem Sportwagen verwechselt und dementsprechend geschaltet hat.

    Ich habe den Murena bisher schon für einen (vielleicht Möchtegern-) Sportwagen gehalten. Was ist er denn dann? Ein Cruiser oder eine Limousine für 3 Personen?


    Unabhängig davon kann man auch bei einem Sportwagen sorgsam mit dem Getriebe umgehen, so wie man ihn überhaupt materialschonend fahren kann und in seinem fortgeschrittenen Alter auch sollte.

    By the way: Ich habe auch schon eine Ferrari-Fahrer erlebt, der eine 30 km/h Begrenzung genauestens eingehalten hat und so einen Stau hinter sich her gezogen hat.


    Der Mimik würde durch die Zwangsführung ein ständiges Überdehnen/Überbeanspruchen der Konstruktion verhindern, schneller verschleißen wird sie dadurch also nicht.

    Auf jeden Fall nicht einfach und auch nicht universell zu verwenden. Und auch nicht original ...

    Hier werden Ursache und Wirkung vertauscht. Der fortschreitende Verschleiß im Schaltgestänge sorgt dafür, dass der Schalthebel für die gleiche (unveränderte) Auslenkung am Getriebe weiter als ursprünglich betätigt werden muss. Dies führt dann auch zum Anstoßen an die Konsole. Die Zwangsführung einer offenen Kulisse führt dann nur dazu, dass die Auslenkung am Getriebe kleiner wird, nicht mehr reicht und die Gänge nicht mehr rein gehen.

  • Hier werden Ursache und Wirkung vertauscht.

    Das würde ich nicht so sehen. Wenn ich die Zeichnungen (Skizze) der Schalungen richtig verstehe, wird der Schalthebel in der Gasse nach links oder rechts gedrückt, bevor er den 1./2. oder 5./R geschoben wird. Ohne Zwangsführung (oder eben Begrenzung) kann man die Kunststoffkugel und alle weiteren Gelenke in Richtung1./2. und 5./R. so deutlich höher belasten, was sicher zu Verschleiß beiträgt.

    - schneller verschleißen wird sie dadurch also nicht.

    Also das stimmt auf jeden Fall.


    Was den "Sportwagen" anbetrifft, bin ich ganz bei dir. So schlecht kann das Getriebe doch gar nicht sein, andere Autos kamen ja auch recht "zügig" damit zurecht und einen Sportwagen macht ja doch auch etwas mehr aus. Ich bin bisher aber nur einmal mitgefahren.

  • Ohne Zwangsführung (oder eben Begrenzung) kann man die Kunststoffkugel und alle weiteren Gelenke in Richtung1./2. und 5./R. so deutlich höher belasten, was sicher zu Verschleiß beiträgt.

    Freilich kann man hirnlos und roher Gewalt nach rechts und links drücken. Aber wer macht das schon? Das hat man doch ganz schnell im Gefühl, wie die Gänge am besten rein gehen und man dazu so wenig Kraft wie möglich auf den Schalthebel ausübt.


    Und du willst uns hoffentlich hier jetzt nicht erklären, dass ausgerechnet Sportwagen eine offene Kulisse mit Zwangsführung brauchen, weil gerade deren Fahrer nicht richtig mit einem Schalthebel umgehen können?

  • Wenn bei einem Bergrennen im Drift in die Kurve gefahren werden soll und gleichzeitig zwei Gänge runtergeschaltet....

    Ein Extrembeispiel als Gegenargument, aber ob das dem eigentlichen, ursprünglichen Thema hilft?


    Bei einem Bergrennen wird ohnehin alles andere als Materialschonend gefahren, z.B. teilweise ohne Kupplung geschaltet. Da ist der Verschleiß am Schaltgestänge noch das geringste Problem. Ähnliches gilt für das Ausbrechen der Schaltkonsole, womit wir wieder zum ursprünglichen Thema zurück kehren. Und im Zweifelsfall ist die bei einem für Bergrennen optimierten Fahrzeug ohnehin zur Gewichtsersparnis ausgebaut.


    Zum Schalten beim Drift in der Kurve: Auch wenn ich mich mit Bergrennen nicht so gut auskenne, so halte ich das Schalten zu diesem Zeitpunkt wegen der damit verbundenen Lastwechselreaktion für kontraproduktiv. Zumindest wird der Drift durch den Schaltvorgang empfindlich gestört.

  • Hallo,

    so, nun bin ich zurück und habe noch einmal alles vermessen. Die eckige Kulisse am eingebauten Objekt, die runde als Einzelteil. Danach ergibt sich eine kleine seitliche Verschiebung des runden Ausschnitts im Vergleich zum eckigen Ausschnitt um rd. 0,7 cm, den man durch die Einstellung des Schaltknüppels sicherlich ausgleichen könnte. Wenn man die beiden Ausschnitte übereinander legt, sind bei der eckigen Kulisse an den jeweiligen Eckpunkten der Gänge rd. 0,8 cm mehr Platz in der Länge und in der Breite.

    Gruß Chris

  • Es darf natürlich jeder seine Meinung zu einer offenen Schaltkulisse haben/äußern und auch

    für sich in Anspruch nehmen, die Schaltgassen beim Murena trotz reichlich Möglichkeiten unter der Kunstlederabdeckung und Spiel in der Mechanik korrekt zu treffen. Ich fand das immer etwas „ungenau“ und hatte auch damals schon ausreichend gegenteilige Erfahrung. Also habe ich mir eine solche Kulisse gebaut und damit seit über 30 Jahren keine negativen Erfahrungen. Ich hatte ja mit meinem Wagen über all die Jahre das eine oder andere Problemchen, Schaltungsprobleme gehören nicht dazu.

    Eine offene Schaltkulisse hat allerdings im Falle des Murena, wenn (meiner Meinung nach) auch eine unterstützende, hauptsächlich eine optische Funktion.

    So viel dazu.


    DOCH ...

    ... ob das dem eigentlichen, ursprünglichen Thema hilft?

    ... genau, das war gar nicht das Thema hier.


    Leider gibt es noch keine wirkliche Antwort darauf, wann die Schaltkonsole geändert wurde und welche Form zu welcher Ausführung gehört.

    Ich habe mit einigen (auch ehemaligen) Ersatzteilhändlern und damaligen Fachwerkstätten gesprochen, von denen sich leider niemand mehr an irgend etwas Stichhaltiges erinnern kann. Ganz im Gegenteil habe ich irreführende Informationen bekommen, wie die Aussage, dass beide Ausführungen eine ganze Weile parallel verbaut wurden und man auch deshalb beliebig Teile untereinander tauschen konnte.

    Zu den mir bekannten Varianten habe ich noch Fotos gefunden, wo der Ausschnitt wie von Chris gezeichnet auch rund ist und sich direkt an der gleichen Stelle wie der eckige Ausschnitt befindet (siehe Zeichnung). Von der Variante mit Choke rechts gibt es auch wenigstens zwei Ausführungen, einmal mit komplett rundem Ausschnitt und einmal vorn rund und hinten eckig.

    Außerdem habe ich noch Bilder von portugiesischen und niederländischen Murena mit Choke rechts gefunden. Sollten diese tatsächlich alle belgischen Ursprunges sein, müssten die seinerzeit mit einem recht anständigen Kontingent bedacht worden sein, was sich beachtlich in Europa verteilt hat.

    Interessant wäre für mich allerdings noch, warum der Belgier den Choke rechts bevorzugt.

    Zum Thema der Rückwärtsgangsperre gibt es eine technische Mitteilung:

    Das zeigt auf jeden Fall, dass man sich bei MATRA etwas mehr Gedanken gemacht hat und an der ganzen Schaltung offenbar mehr als nur das Kunststoffkonsole geändert wurde.

    Es wird sicher nicht gleich jeder Wagen und jedes Getriebe entsprechend angepasst worden sein, aber offensichtlich gab es systematische Veränderungen.


    Chris

    Gehe ich Recht in der Annahme, dass die 13,5 eigentlich 15,3mm lauten sollte?

  • Hallo Sachse,

    die 13,5 cm (nicht mm!) sind schon richtig gemessen. Es ist die Gesamtlänge der Kulisse, und zwar so gemessen, als ob die zu den Seiten gerundeten Kanten scharfe Kanten wären. Da die Kulisse am Boden größer ist, wären es dort rd. 14,5 cm. Aber von oben betrachtet sind es 13,5 cm. Und da ich als "Nullpunkt" die Ecke unten rechts genommen und von da aus gemessen habe, dürfte die Gesamtlänge nicht so relavant sein. Bei Bedarf kann ich morgen noch ein Bild mit angelegtem Zollstock machen.

    Chris

  • - dass die 13,5 eigentlich 15,3mm lauten sollte?

    Ja, das wäre wirklich etwas klein.


    Wenn man das so betrachtet, haben die sich bei Matra das Leben ganz schön schwer gemacht. Da prinzipiell den größtnötigen Ausschnitt nutzen und die Manschette entsprechend anpassen, hätte mit etwas Einstellung ausreichend Spielraum für jeden Schaltweg geboten.

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