Matra Bagheera Dach entfernen

  • Das sieht mir verdächtig nach einem ganz normalen "Zweiarmabzieher" aus.

    Der auf dem Bild hat zwar scheinbar keine Verstellmöglichkeit, aber es gibt auch universelle Modelle mit verstellbaren Armen. Das hat dann den Vorteil, dass man das Werkzeug auch für andere Zwecke verwenden kann.

    Wie bei den meisten Werkzeugen gibt es auch hier gewaltige Qualitätsunterschiede.

    Da die Dinger gerne mal richtig festsitzen lieber etwas solides kaufen.

  • An alle "Praktiker"

    Für die unteren Traggelenke braucht man keinen Abzieher.

    Ich gehe davon aus, dass die Traggelenke erneuert werden sollen.

    Dementsprechend kann man die alten mit roher Gewalt ausbauen.

    Erfahrungsgemäß funktioniert der Abzieher bei absolut fest sitzenden Traggelenken im Konus sowieso nicht.


    Praxis:

    Wenn der Wagen auf der Bühne ist, löst du zunächst die Mutter.

    Es sollte eine 22er Nuss sein.

    Wenn du Glück hast, dann dreht sich das Kugelgelenk nicht mit und die Mutter löst sich bis ans Ende des Gewindes, wenn sich das Gelenk aber mit dreht, dann musst du die Gelenkwelle mit einer guten Gripzange arrettieren. Vorher den Gummi raus schneiden.

    Ist die Mutter gelöst, dann drehst du sie nur bis zum Ende des Gewindes, sodass die Mutter mit dem Gewinde ab schließt.

    Jetzt nimmst du einen großen Feistel oder einen Vorschlaghammer und schlägst auf die Mutter voll drauf.

    Das kann ruhig mehrmals sein, danach sollte sich das Gelenk aus dem Konus lösen und du kannst es bequem aus bauen.

    Bei mir dauert das in aller Regel nur wenige Minuten, ich mache das seit über 30 Jahren so und ein Abzieher funktioniert hier meistens nicht.

    An alle "Nicht-Praktiker", die jetzt meinen, dass es nicht gut wäre, mit einem Vorschlaghammer auf das Gelenk zu hämmern....es interessiert die schweren Gusseisenteile überhaupt nicht. Und nein, es verstellt sich nichts und es wird auch nix verbogen.

  • Nun Matracat, das darfst du an deinem Auto natürlich erledigen, wie es dir beliebt und bei entsprechender Vorgehensweise mag das auch zum Erfolg führen. Wenn es aber ohne grobe Gewalt geht, sollte man diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Alle, die nach Vorschrift handeln, als "Nicht-Praktiker" zu bezeichnen, solltest du allerdings -vor allem in einer Fachwerkstatt- eventuell überdenken.

    Berliner69

    Auf Fahrwerksteile schlägt man nie mit groben Werkzeug, wenn es sich vermeiden lässt.

    Natürlich haben wir in der Werkstatt diesbezüglich auch gelegentlich mit dem Hammer arbeiten müssen. Das war aber nur die letzte "Lösung".

  • Und wieder mal kritisiert LM meine Vorgehensweise (wie vorhersehbar) ohne einen Funken Ahnung oder Erfahrung von Matras zu haben.

    Wenn ihr euch in eurer Werkstatt mit dergleichen Problemen bis zum Abkotzen herum geärgert habt, nur um nach Vorschrift gehandelt zu haben, dann seid ihr selbst schuld. Dementsprechend wundert es mich bis heute nicht, wenn manchmal solche Reparaturkosten auf einen Kunden zu kommen.

    Wie bereits erwähnt geht der Schlag des Hammers genau auf das sowieso zu ersetzende Gelenk. Die massiven Gussteile werden davon überhaupt nicht beeinträchtigt.

    In 9 von 10 Fällen gelingt das Öffnen des Gelenks eben nicht mit dem Asdrücker, also warum sollte man sich die stundenlange Arbeit antun, wenn sich das Problem innerhalb von Minuten lösen lässt, ohne dabei was zu beschädigen.

    Tja LM, Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen. Aber woher willst du das schon wissen.

  • Den gibt es wohl, im allgemeinen Zubehörhandel, ist nicht MATRA spezifisch.


    Nur werden ihn wohl die wenigstens haben, weil das mit ein paar beherzten Hammerschlägen genauso geht.


    Um dabei das Gewinde nicht zu beschädigen bzw. für den Fall, dass das doch passiert die Mutter nur Lösen aber nicht gleich komplett entfernen. Dadurch schützt die das Gewinde und falls es am Anfang geschädigt wird, wird das durch das Abschrauben der Mutter wieder gerichtet.

  • Matracat

    Wenn du das als Kritik verstehen möchtest, ist das selbstverständlich dein Recht. Ich habe dazu aber eine andere Meinung und schreibe diese, weil deine Vorgehensweise vielleicht nicht die einzig mögliche ist, weil du auch nicht immer alles richtig machst und weil du vielleicht auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefuttert hast?

    Wenn du dich beim Arbeiten mit einem Abzieher "bis zum Abkotzen" rumärgerst und dir das "In 9 von 10 Fällen" nicht gelingen will, fehlt es dir diese Arbeit betreffend vielleicht an Fingerfertigkeit. Falls das in "stundenlange Arbeit" ausartet, machst du eventuell etwas nicht richtig.

    Das Ausdrücken solche Gelenke aus Fahrwerksteile hat entgegen deiner Andeutung überhaupt nichts mit Ahnung oder Erfahrung an Matras zu tun, das wird bei unzähligen Fahrzeugen so gemacht.

    Tja LM, Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen. Aber woher willst du das schon wissen.

    Ja woher? Im Gegensatz zu dir eventuell mein erlernter Beruf und fast 50 Jahre Arbeit als KFZ-Mechaniker? Aber was bedeutet das schon gegen dein allumfassendes Wissen und Können.


    MM16_Franken

    Das Gewinde wäre wohl egal, wenn das Gelenk ohnehin ersetzt werden soll. Ich denke, es geht dabei eher um das wechseln des Gelenkes.

  • Nach meiner Erfahrung gelingt das Ausdrücken des Konus aus dem Auge auch mit einem Abzieher manchmal gar nicht so leicht. Ich setze den Abzieher an und setze ihn unter ordentlich unter Spannung. Wenn der Konus dann nicht raus rutscht, "schlage" ich vorsichtig mit dem Hammer seitlich auf das Auge. Dadurch lockert sich der verbackene Konus wohl und der Konus sprang bisher immer raus. Die Mutter lasse ich übrigens ebenfalls ein paar Windungen auf dem Gewinde. Damit der Konus, wenn er sich löst, nicht weit rausspringen kann. Dann Mutter ganz abnehmen etc.


    Der Ausbau des Konus ist m.E. der einfachste Teil der Arbeit. Schwieriger wird der Ausbau des unteren Traggelenks aus dem Achsschenkel. Das Traggelenk hat ein Feingewinde und sitzt oft bombenfest. Den Spezialschlüssel (ET-Nr. 0016901600) hat kaum jemand, und er sieht auch nicht so aus, als ob er zum Lösen geeignet wäre. Hier könnten Tipps und Erfahrungen der Foristen sicherlich hilfreich sein.

  • MM16_Franken

    Das Gewinde wäre wohl egal, wenn das Gelenk ohnehin ersetzt werden soll. Ich denke, es geht dabei eher um das wechseln des Gelenkes.

    Wenn das Gelenk mit absoluter Sicherheit ersetzt werden soll, magst du Recht haben.


    Aber das war in der Fragestellung nicht enthalten und ist daher nur deine Annahme.


    Und man weiß ja nie. Wie Chris auch schon geschrieben hat, ist der schwierigere Teil das große Feingewinde des Gelenks im Achsschenkel. Wenn man das dann nicht aufbekommt, muss man möglicherweise das Ganze erstmal wieder zusammenbauen. Dann ist es gut, wenn man das Gewinde geschont hat.


    Ansonsten kann man auch grundsätzlich ordentlich und materialschonend arbeiten. So schneide ich z.B. beim Ausschlachten üblicherweise auch nicht beliebig Kabel oder Schläuche irgendwo durch sondern löse sie an den dafür vorgesehenen Stellen.


    Am Ende noch ein Bitte an LM72/73 und Matracat: Bitte weiter so, das hat schon einen gewissen Unterhaltungswert.

  • Berliner69

    Es ist nie gut, mit "einen großen Feistel" irgendwo draufzuschlagen, wenn man ordentlich mit einem -in dem Falle- Abzieher daran kommt. Natürlich sollte man sich das Teil genau anschauen und nicht den billigsten nehmen. Man mag gar nicht darüber nachdenken, warum in der Reparaturanleitung ein Abzieher empfohlen wird.

    Es baut ja nicht jeder Schwinge sowie Achsschenkel aus, um diese Arbeiten zu erledigen und dann sollte man auch auf das obere Traggelenk/Kugelgelenk achten (falls das nicht ebenfalls ohnehin mit getauscht werden soll).

    Ich habe das auch schon ein paarmal gemacht, meist ohne Bühne auf dem Parkplatz und bin stets mit etwas Kriechöl und Wärme weiter gekommen, habe allerdings natürlich auch Abzieher.

    Da du ja offensichtlich nicht nur einen Oldtimer in Pflege hast, solltest du bei der Idee mit dem Abzieher bleiben und dir etwas Passendes zulegen. Das kann man immer mal einsetzen.

    Schwieriger wird der Ausbau des unteren Traggelenks aus dem Achsschenkel. ... Den Spezialschlüssel (ET-Nr. 0016901600) hat kaum jemand ...

    Auch da ist was dran, doch auch an der Stelle half immer Wärme. Außerdem habe ich mir einen solchen Schlüssel gebaut und alles zusammen hat bisher immer funktioniert.

  • Und jetzt noch etwas Klugscheißerei:

    Das fragliche hier zur Diskussion stehende Werkzeug ist ein Kugelgelenk Ausdrücker. Der Bolzen des Kugelgelenks wird ja aus seinem konischen Sitz gedrückt und nicht etwa gezogen.

    Dazu zwei Beispiele:

    Universal-Kugelgelenk-Ausdrücker - Model 129-25 - Hebelspannbereich 24 bis 45 mm - KUKKO
    - Universal-Kugelgelenk-Ausdrücker zum Ausdrücken der Kugelzapfen beim Ausbau von Kugelgelenken, sowie Spurstangenköpfe an Spurstangen bei PKW 943141292512
    www.esska.de

    https://www.manomano.de/p/universal-kugelgelenk-ausdruecker-50mm-134005


    Und das alternative Werkzeug, das praktisch immer zur Hand ist, ist ein Fäustel, kein Feistel.

    Fäustel – Wikipedia
    de.wikipedia.org

  • @LM

    Irgendwann trifft man sich persönlich, dann kannst du mir deine Nettigkeiten gerne nochmals ins Gesicht sagen, so von wegen mir fehle wohl die Fingerfertigkeit. Die zeige ich dir dann gerne.


    Im Gegensatz zu dir habe ich schon mehr als 10 Matras restauriert oder wieder auf die Straße gebracht, während du noch nix zustande gebracht hast.


    Meine praktischen Tipps hier sind aus der Erfahrung heraus, ob man sie letztendlich anwendet ist ja jedem selbst überlassen.

    Und dass man auf ein sich nicht lösendes Traggelenk mit einem Fäustel schlägt, ist auch in Werkstätten gängige Praxis, denn dort habe ich das auch so gelernt.


    Aber wie bereits erwähnt, woher willst du das alles wissen, womöglich hast du 50 Jahre lang die Werkstatt zusammen gekehrt.

  • Kriechöl und Wärme

    Jawoll, ich wollte mich eigentlich heraushalten.

    Aber bevor man die ganz dicken Geschütze rausholt, ist mit Wäre und Öl auch schon viel zu erreichen.

    Klar, mit Gewalt geht einiges, aber für mich ist dass dann immer die letzte Möglichkeit.

    Vielleicht bin ich da auch nur zu zartfühlend veranlagt und ein Weichei.


    Aber mal ganz im Ernst, eine solche Konstruktion ist nun wirklich eine MATRA-Spezialität, sondern auch zigfach woanders zu finden.

  • Berliner69

    Darf ich mal fragen, warum das Gelenk gelöst werden muss? Oder geht es tatsächlich nur um das Werkzeug an sich?

    Man mag gar nicht darüber nachdenken, warum in der Reparaturanleitung ein Abzieher empfohlen wird.

    Das kann schon seinen Sinn haben. Manche Anleitung werden vom Hersteller nicht grundlos mitgeliefert, zumal doch sonst in diesem Forum recht oft auf diese verwiesen wird.


    Die Überschrift hier dürfte dann aber tatsächlich mal geändert werden.

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